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Jan-Marco Luczak
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Frage von Lukasz Z. •

Frage an Jan-Marco Luczak von Lukasz Z. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Luczak,

Wie kann es sein, das ein fortschrittliches Land wie Deutschland 16 verschiedene Bildungsstandards (Bildungsrichtlinien) hat, sodass Bürger die in Bayern geboren werden, eine bessere Schulbildung genießen können, als Bürger die in Berlin oder Hamburg geboren werden (und dementsprechend auch dort zu Schule gehen).

Wäre ein gemeinsamer Bildungsstandard nicht sinnvoller? (z.B. nach Skandinavischem Vorbild) Wieso wird über sowas nicht disktutiert?

Ist es denn nicht unfair, dass Bürger aufgrund von Misswirtschaft in der Poltik (durch die finanzielle Lage in einigen Bundesländern) eine bessere oder schlechtere Bildung genießen dürfen?

Mit freundlichen Grüßen

Lukasz Zajac

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Sehr geehrter Herr Zajac,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 29. Oktober 2014. Sie befürworten einheitliche Bildungsstandards nach skandinavischen Vorbild in Deutschland. Konkret bemängeln Sie, dass z.B. Berlin und Hamburg ein schlechteres Bildungssystem als Bayern hätten. Die unterschiedliche Leistungsfähigkeit erklären Sie mit der unterschiedlich hohen Finanzkraft der Länder.

Vorweg möchte ich Ihnen sagen, dass auch mir an vergleichbaren Bildungsstandards in Deutschland gelegen ist. Es ist in der Tat so, dass z.B. die Pisa-Studie einen unterschiedlichen Leistungsstand der Schüler in verschiedenen Bundesländer aufzeigt. Insbesondere bei Umzügen kann dies z.B. zu der misslichen Situation führen, dass Schüler in einem anderen Bundesland mit dem Schulstoff über- oder unterfordert sind.

Unter dem Strich finde ich jedoch den in Deutschland praktizierten Bildungsföderalismus richtig. Der Bildungsföderalismus führt zu einem Wettbewerb unter den Ländern. Auch wird so deutlich, durch welchen Bildungsansatz die besten Ergebnisse erzielt werden. Andere Länder können so von den Erfahrungen lernen und bessere Bildungskonzepte umsetzen, von denen die Kinder profitieren. Dies alles ginge verloren, wenn bundesrechtlich ein bestimmtes Bildungskonzept – je nach politischer Mehrheit – für alle verbindlich festgesetzt werden würde. Das will ich nicht.

Ein Zusammenhang zwischen finanziellen Aufwand pro Schüler und Leistungserfolg besteht hingegen nicht. Berlin und Hamburg geben mehr Geld pro Schüler aus als Bayern. So geben Berlin und Hamburg pro Schüler EUR 7.200 im Jahr aus. Bayern hingegen nur EUR 6.400.
Im Ergebnis reicht es folglich nicht aus nur die Finanzierung der Schulen zu verbessern. Mindestens genauso wichtig sind engagierte Lehrer und die Reduzierung von Schulausfallzeiten. Hier sind die Länder in der Pflicht für gute Rahmenbedingungen zu sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Jan-Marco Luczak

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