Wie wollen Sie mit der Diskussionskultur in Ihrer Partei Wähler gewinnen?
Sehr geehrter Herr Korte,
ich habe Ihre Partei bis zur letzten Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt gewählt. Heute habe ich mir den Livestream des Landesparteitages Ihrer Partei in Sachsen-Anhalt angesehen.
Ich wurde zu Beginn positiv überrascht, da ein junges Mitglied, Dittrich war wohl der Nachname wie ich es einer Meldung entnahm, auf die Bühne trat und darüber redete was der Fokus einer LINKEN-Partei sein muss. Ich verspürte Hoffnung, dass DIE LINKE sich wieder gefangen hat und sich wieder auf die Menschen konzentriert. Was allerdings danach folgte schockierte mich zutiefst, Mitglieder ihrer eigenen Partei warfen dem Mitglied vor AfD-Positionen zu vertreten / übernehmen zu wollen! Geehrter Herr Korte, wie wollen Sie uns Wähler so halten? Wenn selbst Mitglieder Ihrer eigenen Partei als Rechts/AFD-Nah angegriffen werden, was wollen sie denn dann den normalen Menschen auf der Straße sagen?
Ich kann ihre Partei so leider nicht mehr wählen und bin darüber zutiefst traurig.
MfG
M.
Sehr geehrte Frau M.,
erstmal vielen Dank für Ihre Unterstützung bei der letzten Wahl. Ihr Eindruck, dass DIE LINKE sich auf die Menschen konzentriert, ist richtig: Wir sind die einzige Partei, die sowohl im Landtag, als auch im Bundestag konsequent soziale Politik einfordert und die Menschen in den Mittelpunkt stellt, statt die Konzerne. Darin unterscheiden wir uns auch wesentlich von der AfD, die - wie die Ampel - eine knallharte Klientelpolitik für Besserverdiener und die Wirtschaftslobby macht. Sie spielt die armen Menschen gegeneinander aus, damit die Reichen ihre Ruhe haben.
In der von Ihnen geschilderten Debatte wurde die Grenze des respektvollen Umgangs miteinander überschritten. Das sehe auch ich so - und die Beteiligten der Diskussion mittlerweile sicher auch. Bei allen inhaltlichen Differenzen muss auch in der Hitze der Debatte ein solidarischer Umgang miteinander gepflegt werden.
Ein Punkt aber noch zur Erklärung: Die Parteitage sind die höchsten Gremien der Parteien, bei denen man sich austauscht und zusammen Positionen entwickelt, die am Ende verbindlich für die ganze Landes- oder Bundespartei sind. Deshalb werden dort immer leidenschaftliche Auseinandersetzungen über die inhaltliche Schwerpunktsetzung und den Weg, den wir als Partei gehen wollen, geführt werden. Ich wünsche mir aber auch, dass wir dabei in Zukunft verantwortungs- und respektvoller miteinander umgehen und gegenüber Wählerinnen wie Ihnen deutlicher machen, dass wir uns nicht aus Boshaftigkeit streiten, sondern darum, mit welchen Inhalten und welcher Politik wir ihr Leben besser machen können.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Korte
Weitere Fragen an Jan Korte
Die gegenwärtige Form der konventionellen Massentierhaltung halte ich nicht für vereinbar mit dem Tierschutzgesetz. Hier muss dringend mehr für das Tierwohl getan werden.
Den in Ihren Fragen enthaltenen Forderungen stimmen wir Linken zu und werden uns weiterhin für die signifikante Verbesserung des Tierwohls einsetzen.
-Gegen Verbreitung von Fake News in sozialen Medien: Digital Services Act (Europa)
-Kontrolle sozialer Medien ist mit Meinungsfreiheit abzuwägen
Gegen eine transparente Nutzung von Daten, die sich staatliche Stellen oder Unternehmen vorher von den betroffenen Bürgerinnen und Bürger genehmigen ließen, habe ich nichts einzuwenden.