Frage an Jan Korte von Armin S. bezüglich Innere Angelegenheiten
Sehr geehrter Herr Korte,
durch den Algorithmus des RKI-Inzidenzwertes der Neuinfektionen mit der Normierung auf 100-Tausend Einwohnern erfahren Landkreise und kreisfreie Städte eine extreme Ungleichbehandlung.
Fakt ist, daß bei Gemeinden mit z.B. 1000 Einwohnern wird der Inzidenzwert der Neuinfektionen um das 100-fache überhöht; bei einer Großstadt wie Berlin um das 36-Fache verkleinert!
Dieser Faktor erechnet sich - laut Berechnung des Inzidenzwertes - aus dem Verhältnis von Einwohnerzahl zu 100000 Einwohnern.
Damit werden nicht einzelne Bürger, sondern ganze Bevölkerungsgruppen diskriminiert! Dies ist besonders bei der Einschränkung des Grundrechtes der Freizügigkeit der Fall!
Auf Wunsch kann ich Ihnen dutzende Landkreise nachweisen, bei denen in diskriminierender Weise Bürgern das Grundrecht auf Freizügigkeit über den Inzidenzwert 200 eingeschränkt wird, obwohl keine dazu zwingende Infektionslage existiert!
Könnten Sie sich gegen diesen diskriminierenden Gebrauch dieses RKI-Inzidenzwertes einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Armin Steinhoff
Literatur: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/coronavirus-sieben-tage-inzidenz-berechnen-1.4909107
Sehr geehrter Herr Steinhoff,
vielen Dank für Ihre Informationen und Ihre Frage.
Die 7 Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner*innen ist ein wichtiger epidemiologischer Wert. Selbstverständlich müssen auch andere Kennwerte eine Rolle bei der Gesamteinschätzung der Infektionslage herangezogen werden. Bei der 7-Tage-Inzidenz wird die Zahl der bestätigten Menschen mit SARS-CoV-2-Infektion immer pro 100.000 Einwohner*innen ermittelt und nicht, wie von Ihnen angenommen, als "Verhältnis von Einwohnerzahl zu 100.000 Einwohnern". So bleibt dieser Wert für verschiedene Regionen vergleichbar. Wenn er auf eine kleinere Ortschaft angewendet wird, wird er naturgemäß weniger aussagefähig, da schon z.B. die Infizierung einer Familie den Wert deutlich verändern kann. Eine systematisch ungleiche Berechnung je nach Größe der Ortschaft können wir aber nicht feststellen.
Mit besten Grüßen
Jan Korte
Weitere Fragen an Jan Korte
Die gegenwärtige Form der konventionellen Massentierhaltung halte ich nicht für vereinbar mit dem Tierschutzgesetz. Hier muss dringend mehr für das Tierwohl getan werden.
Den in Ihren Fragen enthaltenen Forderungen stimmen wir Linken zu und werden uns weiterhin für die signifikante Verbesserung des Tierwohls einsetzen.
-Gegen Verbreitung von Fake News in sozialen Medien: Digital Services Act (Europa)
-Kontrolle sozialer Medien ist mit Meinungsfreiheit abzuwägen
Gegen eine transparente Nutzung von Daten, die sich staatliche Stellen oder Unternehmen vorher von den betroffenen Bürgerinnen und Bürger genehmigen ließen, habe ich nichts einzuwenden.