Frage an Jan Korte von Dagmar Z. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Körte,
wie stehen Sie beim Thema Organspende zur Widerspruchslösung? Ist es nicht endlich Zeit diese auch in Deutschland einzuführen? Sind wir es nicht den vielen Betroffenen in unserem Land schuldig europäisch gesehen auch hier eine Gleichbehandlung zu erwirken und nicht nur unsere katastrophal niedrigen Zahlen aufzubessern, in dem wir über Eurotransplant auch noch zusätzliche Organe beziehen? Sind Sie dabei sich und alle Ihre politischen Kolleginnen und Kollegen unvoreingenommen und ernsthaft mit diesem lebenswichtigem Thema auseinander zu setzten und die begonnene Debatte von Herrn Spahn fortzusetzen?
Vor allem die Betroffenen und deren Angehörige einschließlich mich würden es Ihnen sehr danken.
Freundlichst
Dagmar Zeeck
Sehr geehrte Frau Z.,
haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben.
Ich stimme Ihnen durchaus zu.
Für den großen Rückgang der Zahl der Organspenden gibt es viele sehr verschiedene Gründe. Klar ist jedoch, dass die Zahl der Spender leider viel zu niedrig ist.
Daher bin ich der Auffassung, dass wir möglichst alle Faktoren, die zu einem Anstieg der Zahl von Spenderorganen beitragen könnten, verbessern sollten.
So, wie man mit Blick auf den Organspende-Ausweis aktiv werden muss, so muss man auch aktiv werden im Zusammenhang mit der Widerspruchslösung.
Wenn ein Großteil der Bürger*innen die Organspende positiv bewerten, dann, meine ich, ist es doch berechtigt, mit der Widerspruchslösung an diese Mehrheit anzuknüpfen.
Natürlich geht es nicht um die alleinige Einführung der Widerspruchslösung; das reicht nicht.
Leben weiterzugeben braucht Mitgefühl, Aufklärung, Ausfinanzierung des gesamten Systems, Entscheidungstransparenz und Kontrolle.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Korte