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Jamila Anna Schäfer
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Frage von Josef D. •

Wie wollen Sie Post-Vac betroffenen helfen? Es gibt tausende von uns und wir liegen im Bett und werden immer ärmer und kränker!

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr J. .D.,

wie bei allen Medikamenten, kann es auch bei Impfungen gegen Covid-19 zu Nebenwirkungen kommen. Da zugelassene Impfstoffe sorgfältig und kontinuierlich geprüft werden, sind diese extrem selten. Dennoch sind diese nicht auszuschließen und werden oft als Long-Covid ähnlich beschrieben. Als "Post-Vac-Syndrom" werden sie bezeichnet, wenn eine Kombination verschiedener Symptome auftritt, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Dieses Phänomen ist bisher noch nicht ausreichend untersucht. Deshalb forscht die Spezialambulanz des Universitätsklinikums Marburg gerade am Post-Vac-Syndrom.

Schätzungen zufolge sind 15 000 bis 25 000 Menschen vom Post-Vac-Syndrom betroffen. Es gehört zum Grundverständnis unseres Sozialsystems, dass der Staat für die Schäden aufkommt, die durch eine empfohlene Impfung aufgetreten sind. Betroffene sollen eben nicht ärmer und kränker werden. Deshalb ist in §60 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) geregelt, dass diese in Anwendung des Bundesversorgungsgesetzes versorgt werden. Mögliche Leistungen sind Heilbehandlungen, Rentenzahlungen, Finanzierung der Teilhabe am Arbeitsleben und Ausgleich wirtschaftlicher Folgen. Der entsprechende Antrag kann in Ihrem Bundesland gestellt werden.

Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte und wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung!

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