Frage an Isabelle Vandre von Jürgen K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Vandre,
wie stellen Sie sich den Umgang mit Zuchttieren in Brandenburg vor. Die derzeitige Tierquälerei bei der Zucht, Mast und Tiertransporten kann ja so wohl nicht weiter geduldet werden. Die Zustände sind Ihnen bestimmt bekannt. Die Tiere werden von uns Menschen gezüchtet, damit wir als Verbraucher und auch die Bauern davon leben können. Wenn Tiere für uns gezüchtet werden, verdienen sie eine artgerechte Haltung und einen respektvollen Umgang durch uns. Leider werden auch hier in Brandenburg permanent die Gesetze missachtet, zuletzt Transportgenehmigungen bei über 30 Grad.
In der Hoffnung auf eine erklärende Antwort
Ihr J. K.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Sie sprechen ein wichtiges Thema an und haben vollkommen Recht damit, dass Tiere eine artgerechte Haltung verdient haben. Daher fordern wir als LINKE in unserem Wahlprogramm auch, dass die Umsetzung des Tierschutzplans stärker vorangetrieben wird. Dies bedeutet sowohl die Aufstockung finanzieller Ressourcen, als auch durch die Stärkung der Rolle der/des Tierschutzbeauftragten. Auf Bundesebene stehen wir für die gesetzliche Verankerung und vollumfängliche Ausweitung der Verbandsklagerechte für anerkannte Tierschutzvereinigungen im Sinne der Aarhus-Konvention. Gerade letzteres wäre ein wichtiger Schritt, um auch den von Ihnen angesprochenen Missständen beizukommen.
Was Großmastanlagen betrifft, liegt Brandenburg im bundesweiten Vergleich auf einem unrühmlichen vorderen Platz. Dieser Trend muss umgekehrt werden. Finanzielle Förderungen der Landwirtschaft müssen so beispielsweise endlich an eine artgerechte und nachhaltige Bewirtschaftung gebunden werden. Auch mit den Tiertransporten sprechen sie ein wichtiges Thema an. Prinzipiell ist es vollkommen absurd Tiere quer durch Europa zu transportieren, sie zu schlachten und die Verarbeitung an einem dritten Ort zu organisieren. Sinnvoller ist es meines Erachtens regionale Haltung und Verarbeitung zu unterstützen, um Tiere erst gar nicht dem Stress langer Wege bei 30 Grad Celsius auszusetzen. Müssen doch Wege zurückgelegt werden, muss es meiner Auffassung nach strenge Kontrollen geben. Zu klären ist daher, ob die in der vergangenen Legislatur beschlossenen Mechanismen und Maßnahmen ausreichen, um das Tierwohl zu stärken.
mit freundlichen Grüßen
Isabelle Vandre