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Isabell Zacharias
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Frage von Marcus L. •

Frage an Isabell Zacharias von Marcus L. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Zacharias,

sie sprechen sehr viel von der Veränderung am Schulsystem und sind für eine Einheitsschule/Gesamtschule.
Es gibt vieles am Schulsystem was geändert werden muss. Keine Frage !
Aber nicht nur in Bayern!
Die FREIEN WÄHLER und die FDP haben da in meinen Augen, jedoch die besseren Alternativen.

1. Steht die SPD immer noch für die Gesamtschule mit Nivellierung des Wissens oder möchte die SPD den Kindern und Jugendlichen Wissen auf einem hohen Level vermitteln, wie wir es in Bayern gewohnt sind?
Sie kommen ja auch Schleswig-Holstein und ihre Partei hat im Norden bei PISA mit ihren Schulen nicht gerade gut abgeschnitten.

2.Worin soll der Unterschied zu den norddeutschen Schulen (unter Federführung der SPD) liegen oder wollen sie diese Gesamtschulen und die Stoffnivellierung auf Bayern übertragen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lehmann,

die große Schulreform in den siebziger Jahren zielte in ihren Gesamtschulen nie auf eine Nivellierung des Wissens, womit Sie ja offenbar das Absenken des Leistungsniveaus meinen. Dass es dann doch dazu kam, war vor allem dem Eingreifen der Kultusministerkonferenz zu verdanken. Sie machte durch ihre teils absurden Vorschriften die gute Idee vom gemeinsamen Unterricht bei individueller Förderung jedes einzelnen Kindes zunichte. Das wollen wir auf keinen Fall wiederholen! Was bundesweit unter der Bezeichnung Gesamtschule läuft und von Gegnern als Einheitsschule diffamiert wird, um Unkundige durch die Drohung mit dem Sozialismus zu erschrecken, wollen wir nicht. Wir möchten eine wirkliche Gemeinschaftsschule wie zum Beispiel in Finnland, in Kanada und in Südtirol (und nicht nur dort). Kinder lernen hier auf ihrem eigenen, jeweils höchsten Leistungsniveau, und da jedes Kind sein eigenes Lerntempo und seine eigene Schwierigkeitsstufe hat, kann man sie nicht - so wie das in unserem bayerischen System geradezu krankhaft betrieben wird - zu im Gleichschritt lernenden Gruppen zusammenfassen. Das hindert sie aber doch nicht daran, im selben Raum zu sitzen und gelegentlich voneinander zu profitieren.

Der Vergleich mit Schleswig-Holstein beweist nicht den Sinn oder Unsinn von Schulformen, denn als die Pisatests gemacht wurden, gab es dort ja noch keine Gemeinschaftsschulen. Da könnten Sie eher die Wirtschaftskraft der beiden Bundesländer vergleichen und daraus Schlüsse für die Bildung ziehen.

Mit netten Grüßen,
Isabell Zacharias