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Isabell Zacharias
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Frage von Ingrid B. •

Frage an Isabell Zacharias von Ingrid B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Zacharias,

Sie sehen als Schwerpunkt Ihrer Arbeit die Bildungspolitik, zumeist wird hier von schulischer und akademischer Bildung gesprochen, so wie auch in den vorigen Antworten.

Die Stärke Deutschlands liegt gerade auch in der beruflichen Bildung und der Ausbildung in Lehrberufen bis hin zur Meisterprüfung.

Gerade in vielen dieser Berufe gibt es nur eine geringe Arbeitslosigkeit.

Würden Sie sich für eine Stärkung der beruflichen Bildung einsetzen und falls ja wie?

Eine zweite Frage: In Baden-Württemberg gibt es als Alternative zur Hochschulausbildung die Ausbildung an Berufakademien, die ebenfalls sehr praxisnah und erfolgreich ist.

Wie stellen Sie sich dazu?

Ingrid Bausch-Gall

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Bausch-Gall,

für mich umfasst der Begriff Bildung den Zeitraum von der Frühförderung im Kleinkindalter bis zu Bildungsangeboten im hohen Alter, wie beispielsweise einem Schachkurs. Schule, Universitäten und auch die beruflichen Bildung sind Teil des lebenslangen Lernens. Ich habe eine Ausbildung gemacht, im Anschluss den Meister (oder vielmehr die Meisterin) und dann studiert. Die berufliche Bildung, insbesondere das duale System, ist eine Ausbildungsform, um die uns bisher alle Welt beneidet hat, die aber inzwischen auf den Prüfstand muss. Die EU hat zur Vergleichbarkeit der Berufe und zur Vergütung eine europäische Qualitätsrichtlinie erstellt, an die Deutschland sich anpassen muss. Einige Ausbildungsberufe haben sich weiterentwickelt, z.B. der Mechaniker zum Mechatroniker. Ein Jugendlicher mit normalem Hauptschulabschluss kann sich hier kaum behaupten, da die Vorraussetzungen sich verändert haben. Ich werde alles tun, um die Attraktivität der beruflichen Ausbildung zu erhalten und mich dafür einsetzen, dass der Zugang zu Fachhochschulen und Universitäten ohne Abitur auch in Deutschland einfacher wird. Die Schüler müssen intensiver über die ca.350 Ausbildungsberufe aufgeklärt werden, damit sie nicht immer wieder nur aus den 20 bis 30 beliebtesten Berufen auswählen. Die Abbrecherquote von 25 Prozent muss reduziert werden. Jungen Frauen müssen sich für die sogenannten Männerberufe begeistern und alle jungen Leute Weiter- und Fortbildung als Teil ihrer beruflichen Entwicklung einplanen.

Berufsakademien sind eine sinnvolle Sache, da ist Baden-Württemberg uns eindeutig voraus. In Bayern gibt es Vergleichbares in den dualen Studiengängen einiger großer Unternehmen. Das ist auf jeden Fall zu unterstützen.

Mit netten Grüßen,
Isabell Zacharias