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Isabell Zacharias
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Frage von Monika K. •

Frage an Isabell Zacharias von Monika K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Zacharias,

in Ihrer Antwort auf die Frage von Frau Fabry schreiben Sie, dass Sie nie in dem von Ihnen ursprünglich erlernten Beruf gearbeitet haben, und machen dabei u.a. die sich verändernde Arbeitswelt dafür verantwortlich.

Ich habe mein Studium der Geisteswissenschaften (Deutsch als Fremdsprache, Amerikanische Kulturgeschichte & Kunstgeschichte) mit einem Magister an der LMU 1992 beendet, arbeite aber seit Jahren nicht mehr als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, sondern als Projektmanagerin bei einer großen Münchner IT-Firma. Auf Grund meines langjährigen Auslandsaufenthalts und meines Lebensweges weise ich eine große Palette von Soft Skills auf. In der deutschen Wirtschaft haben diese jedoch erfahrungsgemäß einen recht geringen Wert, vielmehr wird mein Studium der Geisteswissenschaften als Argument verwendet, um eine berufliche Weiterentwicklung zu erschweren.

Wie sehen Sie den deutschen/bayrischen Arbeitsmarkt, wie muss er sich aus Ihrer Sicht verändern, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiterhin zu erhalten und was sind Ihre konkreten Handlungen?

Mit freundlichen Grüßen

Monika Koehler

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Koehler,

ich glaube, die bayerische Wirtschaft gibt es nicht. Ich kenne sehr wohl Unternehmen, die gerade die geschätzten Softskills wichtiger finden als hervorragende Abschlüsse. Nehmen Sie Audi in Ingolstadt: Der Personalleiter wies bei einer Veranstaltung zur Heterogenität in der Bildung ausdrücklich darauf hin, dass die Heterogenität in seinem Unternehmen gerade dessen Stärke ausmache. Es gibt dort so ziemlich alles, vom studierten Philosophen über den Theologen bis zum Journalisten. Alles Geisteswissenschaftler, denen ihr Studium offenbar nicht geschadet hat, jedenfalls nicht bei Audi.

Falls es aber daran liegt, dass die Herrschaften Männer sind, kommen meine politischen Ziele zur Frauenförderung ins Spiel. Wir Frauen verdienen es, mehr Geld zu verdienen! Es ist ein Unding, das Frauen bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt 24% weniger verdienen, und ich werde mich, wo immer das möglich ist, für gleiche Bezahlung gleicher Arbeit einsetzen. Bloße Selbstverpflichtungen der Unternehmen reichen da eindeutig nicht. Ich möchte außerdem, wie in Norwegen, eine Quotierung für Aufsichtsräte einführen, so dass auf wichtigen Posten in der Wirtschaft mindestens 40 Prozent Frauen sitzen. Solche Gesetze macht zwar nicht der Landtag, aber Meinungsbildung findet überall statt und führt schließlich auch zu Gesetzesänderungen.

Mit netten Grüßen,
Isabell Zacharias