Frage an Irmingard Schewe-Gerigk von Brigitte M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau schewe-Gerigk,
warum werden Hartz-Empfänger, die frühzeitig in Rente gehen müssen ( ab 1.1.2008 Zwangsverrentung ) so hohe Abschläge in Kauf nehmen? ( bis zu 18% ).
Siehe hier NRW Beamte etc. die viel weniger hinnehmen müssen ) und vielleicht auch noch mit Rentenbegin die volle Rente erhalten.
Ist das gerecht.
Ein Hartz-Empfänger hat seine Arbeitslosigkeit nicht selbst verschuldet sondern die Politik. Selbst der jetzige Aufschwung wird nicht so weiter gehen. Arbeit bekommt nur der, der auch ausgebildet ist. Hier können Jahrgänge ab 1950 nicht mehr mithalten.
Also, warum diese Ungerechtigkeit.
Sehr geehrte Frau Meisters,
Sie haben Recht, wenn Sie über die geplante Zwangsverrentung empört sind. Wir haben bereits im Mai einen Antrag in den Bundestag gebracht, mit dem die Bundesregierung aufgefordert wurde: „gesetzliche Regelungen zu treffen, die ausschließen, dass Arbeitsuchende vor Erreichung der Regelaltersgrenze vorzeitig in Rente geschickt werden können und Rentenabschläge in Kauf nehmen müssen.“
Unser Antrag wurde Anfang Oktober mit den Stimmen der Großen Koalition abgelehnt. Die ausgeprägten Proteste von den Gewerkschaften und der Sozialverbände führten aber mittlerweile dazu, dass sich die Regierung doch ein wenig bewegt hat. Besonders Frauen und Schwerbehinderte wären hart bestraft worden. Denn sie können bereits ab 60 vorzeitig in Rente geschickt werden. Jetzt will die Koalition Arbeitslosengeld-II-Beziehern erst ab dem 63. Lebensjahr die Verrentung nahe legen.
Wir bleiben dabei, eine Zwangsverrentung mit Abschlägen ist falsch und wird von uns abgelehnt.
Ihnen wünsche ich alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Irmingard Schewe-Gerigk