Frage an Irmingard Schewe-Gerigk von Nick T. bezüglich Frauen
Ich finde, daß die Grünen das Prinzip der Quote ausweiten sollten. Also zum Beispiel so:
"50% aller Politiker müssen Frauen sein. 50% müssen behindert sein. 50% müssen einen Migrationshintergrund haben. 50% müssen einer sexuellen Minderheit angehören. 50% müssen BrillenträgerInnen sein. 50% müssen Diskriminierungs- und Mißbrauchserfahrungen in ihrem Leben gemacht haben. usw."
Ergebnis: Bundeskanzlerin der BRD kann nur eine beinamputierte, alleinerziehende Lesbierin aus einem Krisengebiet werden, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist, genital verstümmelt wurde und nachweislich sexuell mißbraucht worden ist.
Wär das nicht was? Das ist jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen näher an der Gerechtigkeit dran, als nur GENDER-Mainstreaming.
"Mainstreaming" muß sofort auf ALLE Eigenschaften angewandt werden, durch die sich Menschen voneinander unterscheiden. Man könnte sich darüber hinaus beispielsweise vorstellen, ALLGEMEINE Quoten z.B. für Beinamputationen einzuführen. Also: wer ein Bein zuviel hat, der bekommt es amputiert, solange bis es gleich viele Einbeinige wie Zweibeinige in Deutschland gibt.
Gleichheit und Gerechtigkeit stehen in Deutschland erst am Anfang. Es gibt viel zu tun. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß das grüne Gleichstellungskonzept entsprechend ausgeweitet wird?
Sehr geehrter Herr Toroni,
herzlichen Dank für Ihre ebenso fantasievollen wie amüsanten Ideen zur Quote und zum Gender Mainstreaming - das übrigens heute schon viel mehr beinhaltet als nur das Geschlecht eines Menschen. Unsere Quote ist ein sehr erfolgreiches Instrument, mit einer Beinamputation nicht zu vergleichen - es hat dazu geführt, dass unsere Partei lebendiges Beispiel dafür ist, wieviele fähige Frauen politisch etwas bewegen, wenn man sie nur lässt. Schade, dass Sie sich nicht darüber mit uns freuen können, statt sich in solch überflüssigen Anfragen zu ergehen.
Mit freundlichen Grüßen
Irmingard Schewe-Gerigk
i.A. Nina Katzemich