Frage an Iris Peterek von Lisa A. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau A.,

Studierende sollten unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern bei ihrer Ausbildung gefördert werden. Damit wird einerseits viel Bürokratie abgebaut, weil die unübersichtlichen Anrechnungs- und Nachweisverfahren der Einkünfte der Eltern wegfallen, andererseits erhalten dadurch alle Studierende faire Chancen und soziale Sicherheit während ihrer Ausbildung.

Desweiteren müssen die allgemeinen Lebenshaltungskosten der Studenten*innen gesenkt werden. Der Semesterbeitrag an der Universität Mainz zum Beispiel ist von 226 DM im Jahr 2000 auf derzeit 310 € gestiegen. Im Semesterbeitrag sind bestimmte Leistungen enthalten, die gar nicht von allen Studierenden benötigt werden. Verschlankung und Bürokratieabbau sollten hier machbar sein. Es gibt nicht genügend Plätze in den Studentenwohnheimen. Wir brauchen die Förderung der Studierendenwerke, damit für alle genug bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.

Die Studiengebühren für nicht EU-Studenten wie sie Baden-Württemberg eingeführt hat oder Nordrhein-Westfalen plant, halte ich für falsch. Die Hochschulen in BaWü bekommen von den 1500 €, die diese Studenten zahlen nur 300 €. Der Rest versickert im Landesetat des Landesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Die finanzielle Situation von Studenten aus Entwicklungsländer ist oft schwach. Aber gerade die Studenten*innen aus diesen Ländern brauchen unsere Unterstützung, um gut ausgebildet in Ihren Heimatländern fortschrittliche Ideen umsetzen zu können. Das kann Fluchtursachen in den Herkunftsländern mildern und Flüchtlings- und Migrationsströme nachhaltig reduzieren. Eine akademische Ausbildung in einem demokratischen Land kann Ansichten und Meinungen der Studierenden über ein freies Gesellschaftssystem fördern.

Schöne Grüße aus Gundheim von

Iris Peterek