Frage an Irene Mihalic von Kenneth S. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Mihalic,
erst einmal besten Dank für Ihre Reaktion auf meine Anfrage.
http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-778-78339--f423774.html#q423774
Sicherlich stimme ich Ihnen zu, dass jedes Opfer eines zu viel ist,nur scheint dies eines der Hauptargumente und Rechtfertigungen Ihrer Partei zu sein, konstant seit Jahren gegen den legalen Waffenbesitz vorzugehen. Neue Argumente fallen Ihnen und Ihren Kollegen und Kolleginnen nicht ein.
Zu Ihrem Ansatz einer zentralen Lagerung von Munition.
Sie wissen sehr gut, dass dies nicht funktionieren kann, genauso wenig wie eine zentrale Lagerung der Waffen möglich ist.
Durch eine solche zentrale Lagerung würden a) reine Munitionsdepots erzeugt werden, die für Einbrecher von Interesse sein dürften und b) sind Sportschützen, wie jeder andere Sportler auch, zu Wettkämpfen, Turnieren und sonstigen Veranstaltungen in anderen Vereinen zu Gast.
Wie soll da die Herausgabe und vor allem die Rückgabe unverschossener Munition geregelt werden? Soll der Verein 24 Stunden besetzt sein?
Erst dieses Jahr sind aus einer bewachten Bundeswehrkaserne 55.000 Schuss großkalibriger Munition verschwunden. Und ein Munitionsdepot der Streitkräfte sollte doch wohl sehr gut bewacht sein, oder stimmen Sie mir da nicht zu?
Wie soll also ein kleiner Schützenverein dafür sorgen können, dass dort nicht auch die Munition abhanden kommt?
Und wir sprechen hier nicht über 500 Schuss in einem Blechschrank, sondern mehrere Tausend Schuss unterschiedlichster Kaliber und Munitionssorten, die gelagert werden müssten. Wie soll das funktionieren?
Sie selber mögen keinen Privatkrieg gegen die Sportschützen führen, Ihre Partei hingegen schon.
Leider haben Sie meine Anfrage nicht beantwortet, denn ich Denke schon, dass die Kosten der vielen Anfragen, die von Ihrer Partei kommen relevant sind.
Mit freundlichen Grüßen
Kenneth Smith
Sehr geehrter Herr Smith,
mit Ihren Ausführungen liefern Sie gerade jede Menge Argumente dafür, potentiell tödliche Schusswaffen als Sportgerät generell ablehnen. Aber nun zur Sache: Nur weil Vereine etwas nicht "können", sind solche Forderungen noch lange nicht unsinnig. Wenn Vereine derzeit nicht in der Lage sind Munition und Waffen in der Menge des Vereinsbedarfs sicher zu lagern, dann müssen sie Abhilfe schaffen, den Betrieb einstellen oder auf Alternativen zu potentiell tödlich wirkenden Schusswaffen ausweichen. Via Facebook haben Sie mir mitgeteilt, dass ihr Schützenverein seit dem 17. Jahrhundert besteht und damit auf eine beeindruckend lange Geschichte zurückblicken kann. Offensichtlich ist es dem Verein in den letzten 300 Jahren sehr gut gelungen, die wechselnden gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, wie zahlreichen anderen Vereinen auch. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass auch neue gesetzliche Regelungen bewältigt werden könnten.
Mit freundlichen Grüßen,
Irene Mihalic