Frage an Ingrid Hönlinger von Patricia C. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Hönlinger,
wie stehen Sie zum Thema Kinderbetreuung?
Nachweislich gibt es derzeit nach wie vor zu wenig Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren. Ebenso schlecht steht es mit Betreuungsplätzen für Schulkinder - es gibt zu wenig Hortplätze und das Angebot der Kernzeitbetreuung an den Schulen ist größtenteils für berufstätige Eltern unzureichend.
Im schlechtesten Fall stehen die Kinder eigenverantwortlich auf der Straße, bis die Eltern nach Hause kommen. Bestenfalls muss ein Elternteil die Arbeitszeit reduzieren. Was ist hier aber mit den alleinerziehenden Eltern und Mütter?
Auch sind die Betreuungsplätze nicht gerade günstig und bedeuten für viele eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Warum werden Familien immer weniger gefördert - nachweislich veraltet Deutschland in den nächsten Jahren aber für Familien wird nichts getan. Es erfolgt keine Unterstützung sondern es werden immer mehr Zuschüsse abgeschaftt. Besonders betroffen sind auch hier die Alleinerziehenden durch die Abschaffung der Steuerklasse 2.
Wo sind die Anreize für junge Menschen, eine Familie zu gründen?
Was wird sich hier durch Ihre Partei und Ihr Zutun ändern?
Mit freundlichen grüßen
Patricia Crimi
Sehr geehrte Frau Crimi,
Sie haben völlig Recht: Die Kinderbetreuung insgesamt, aber insbesondere für Kinder unter drei Jahren ist nicht auf dem Stand, der unserer Ansicht notwendig wäre, damit Eltern Familie und Beruf ohne Probleme vereinbaren können.
Die rot-grüne Bundesregierung hat jedoch in den vergangenen sieben Jahren ganz wesentliche Schritte zur Entlastung von Familien mit Kindern gesetzlich vorgegeben. Deshalb halten wir die Bilanz durchaus für sehenswert:
Mit unseren finanzpolitischen Maßnahmen haben wir erreicht, dass eine Familie mit zwei Kindern und einem Durchschnittseinkommen von ca. 30.000 € im Jahr 2005 rund 2.500 € mehr in der Kasse hat als in den Jahren davor. Europaweit liegen wir seitdem in Deutschland mit den Transferleistungen an Familien mit Kindern an der Spitze.
Das von uns initiierte Tagesbetreuungsausbaugesetz wird dazu beitragen, dass die Betreuungsangebote im Westen quantitativ und im Osten qualitativ ausgebaut werden. Der Rechtsanspruch für die Betreuung von Kindern ist inzwischen durchgesetzt. In der kommenden Legislaturperiode wollen wir den Rechtsanspruch auch für Kinder ab dem 1. Lebensjahr verankern.
Außerdem haben wir die Elternzeit flexibilisiert; Mütter und Väter können sie gleichzeitig nehmen. Gleichzeit haben wir einen Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit umgesetzt. BaföG und Wohngeld wurden reformiert, das Unterhaltsrecht zu Gunsten der Kinder neu geregelt und Alleinerziehende zusätzlich finanziell entlastet.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: http://www.gruene-fraktion.de/cms/kinder_familie/rubrik/0/65.htm
Ich glaube deshalb, dass wir den Vergleich nicht zu scheuen brauchen, sondern viele Hemmnisse für junge Menschen, die eine Familie gründen wollen, aus dem Weg geräumt haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Hönlinger