Frage an Ingo Flemming von Daniel B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Guten Tag Herr Flemming,
Sie haben zum Thema Wohnen hier geantwortet, dass neben dem privaten Wohnungsbau auch einen Anteil von kommunalen Wohnungsbau geben sollbzw. muss. Ich finde ihre Aussage realistisch und würde gern erfahren wie hoch der Anteil des kommunalen Wohnungsbau in Dresden konkret sein soll?
Wir haben neben den privaten Investoren in Dresden auch einen starken Anteil von Wohnungen der Genossenschaften. Jedoch ist durch die positve Entwicklung der Bevölkerungszahl das Thema bezahlbarer Wohnraum auch in Dresden greifbar. Welches gesundes Verhälnis zwischen privaten Wohnungsbau, genossenschaftlichen Wohnungen und kommunalen Wohnungsbau sehen Sie konkret in Dresden zukünftig als erstrebenswert an?
Sehr geehrter Herr B.,
ich bedanke mich für Ihre Anfrage und nehme gern dazu Stellung. Dresden wächst. Das bedeutet eine steigende Bevölkerungszahl und den Bedarf an Wohnraum und dies bezahlbar für alle.
Um in Dresden keine zu große Anspannung im Wohnungsmarkt zu erleben, muss so viel wie möglich gebaut werden und zwar von allen Beteiligten, die Interesse haben, Wohnungen zu bauen. Ein "gesundes Verhältnis" lässt sich dabei schwer benennen. Das ist nur bedingt steuerbar und hängt von vielen Einflüssen ab.
Wir benötigen bis 2030 ca. 2.500 neue Wohnungen im Jahr. Derzeit gelingt das einigermaßen. Ein Baustein ist dabei der kommunale Wohnungsbau. Eine städtische Wohnungsgesellschaft kann helfen, bezahlbaren Wohnraum, insbesondere für die besonderen Bedarfsgruppen (Geringverdiener, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen,...), zu schaffen und zu erhalten. Derzeit hat Dresden zwar ausreichend Belegungsrechte bei der Vonovia (ca. 10.000 Wohnungen). Diese Belegungsrechte laufen aber 2036 aus. Um dann nicht erpressbar zu sein, kann ein eigener Wohnungsbestand sinnvoll sein, gerade auch, wenn der soziale Wohnungsbau von Bund und Land gefördert wird. Von der Höhe der Förderung wird die Anzahl an Wohnungen abhängen, die gebaut werden können, denn Dresden wird es sich nur sehr eingeschränkt leisten können, mit eigenem städtischen Geld in Wohnungen zu investieren. Ich bin der Meinung, dass jedes Jahr bis zu 500 städtische Wohnungen gebaut werden sollten und könnten. Das bedeutet, wir könnten in Dresden in 10 bis 15 Jahren einen Bestand von mindestens 5.000 bis 7.000 städtischen Sozial-Wohnungen erreichen.
Freundlichst
Ingo Flemming