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Ingo Flemming
CDU
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Frage von Anastasia S. •

Guten Tag Herr Flemming, Ich habe mich gefragt ob ich als 23 jährige Frau von der Pflicht Rekrutierung bei Einführung der in ihrem Wahlprogramm aufgeführten Kontingent Wehrpflicht betroffen wäre?

Zusatz für Frage :

Ich bin weiblich und erreichte mein 18. Lebensjahr zu einem Zeitpunkt, andem die Wehrpflicht schon komplett ausgesetzt war. Sind von einer etwaigen Wider Einführung nur diejenigen betroffen , die das 18. Lebensjahr ab dem Wieder Inkrafttreten dieser Wehrpflicht erreichen und planen Sie überhaupt, Frauen direkt für den Dienst in der Bundeswehr zu verpflichten oder nur für das Gesellschaftsjahr, was längerfristig in Planung ist und auch bei Feuerwehr, ect...abgeleistet werden kann ?

Vielen dank für Ihre Antwort!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an unserem Wahlprogramm der CDU Deutschlands sowie an den Plänen zur Kontingent-Wehrpflicht. Ihre Fragen sind berechtigt, und ich möchte Ihnen gerne eine ausführliche Antwort geben.

1. Betroffenheit von der Kontingent-Wehrpflicht: In unserem Konzept zur Kontingent-Wehrpflicht geht es darum, eine begrenzte Anzahl junger Menschen für einen verpflichtenden Dienst zu rekrutieren, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands sicherzustellen. Dabei ist uns bewusst, dass die Frage nach der Altersgrenze von großer Bedeutung ist. Nach aktuellem Planungsstand würde eine etwaige Wiedereinführung der Kontingent-Wehrpflicht nur diejenigen betreffen, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Da Sie Ihr 18. Lebensjahr bereits zu einem Zeitpunkt erreicht haben, als die Wehrpflicht ausgesetzt war, wären Sie von einer eventuellen Wiedereinführung nicht betroffen.

2. Wehrpflicht für Frauen: Zum jetzigen Zeitpunkt plant die CDU keine verpflichtende Rekrutierung von Frauen für den Dienst in der Bundeswehr. Allerdings unterstützen wir die Idee eines allgemeinen Gesellschaftsjahres, das sowohl für Männer als auch für Frauen gelten könnte. Dabei soll es verschiedene Optionen zur Ableistung geben, wie zum Beispiel bei der Feuerwehr, im Zivil- und Katastrophenschutz oder in sozialen Einrichtungen. Unser Ziel ist es, ein flexibles und vielfältiges Angebot zu schaffen, das den Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht wird und gleichzeitig den individuellen Interessen und Fähigkeiten der jungen Menschen entgegenkommt. Eine verpflichtende Einberufung von Frauen in die Bundeswehr ist jedoch nicht vorgesehen.

3. Bedeutung der Bundeswehr und gesellschaftlicher Wert: Die Bundeswehr leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit unseres Landes und zur Verteidigung der Freiheit in Europa und der Welt. In einer sich wandelnden globalen Sicherheitslage ist eine gut aufgestellte und leistungsfähige Bundeswehr von zentraler Bedeutung. Die Bundeswehr bietet darüber hinaus auch vielfältige Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten. Als moderner und attraktiver Arbeitgeber eröffnet sie jungen Menschen Perspektiven in zahlreichen Berufsfeldern – von technischen Berufen über medizinische Laufbahnen bis hin zu Führungspositionen. Mit einem sicheren Arbeitsplatz, gezielten Weiterbildungsangeboten und der Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, schafft die Bundeswehr attraktive Rahmenbedingungen für die persönliche und berufliche Entwicklung.

Gesellschaftlicher Wert und Zusammenhalt: Ein Dienst in der Bundeswehr fördert zudem wichtige gesellschaftliche Werte wie Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und Solidarität. Junge Menschen sammeln wertvolle Erfahrungen, die nicht nur ihre Persönlichkeit stärken, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Ich selbst habe zwar nicht bei der Bundeswehr, jedoch bei der Nationalen Volksarmee der DDR meinen Wehrdienst abgeleistet.

Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen kann die Bundeswehr durch ihre Einsätze im In- und Ausland auch eine Brücke zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen bauen und so zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beitragen.

4. Gesellschaftsjahr und freiwilliger Dienst: Das angedachte Gesellschaftsjahr soll jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich aktiv für die Gemeinschaft einzusetzen und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Es wäre sowohl für Männer als auch für Frauen gedacht, jedoch auf freiwilliger Basis mit attraktiven Anreizen zur Teilnahme. Dabei könnten Einsätze nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch in anderen gesellschaftlich relevanten Bereichen wie der Feuerwehr, im Katastrophenschutz oder im sozialen Sektor erfolgen. Ziel ist es, jungen Menschen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich persönlich weiterentwickeln und gleichzeitig Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen können.

 Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen und auch verdeutlichen, dass die Bundeswehr nicht nur ein unverzichtbarer Teil unserer Sicherheitsarchitektur ist, sondern auch ein attraktiver Arbeitgeber mit gesellschaftlichem Mehrwert. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Flemming MdL

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