Frage an Inge Gräßle von Corinna T. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dr. Gräßle,
ich wüsste gerne, wie Sie zur Streunerproblematik und zu den Tiertransporten in der EU stehen und ob Sie die Schaffung eines verbindlichen gesamteuropäischen Tierschutzgesetzes befürworten, mit u.a. dem Ziel, durch Kastrationen, Impfungen und Aufnahme der Tiere, die Zahl der europäischen Straßenhunde nachhaltig zu minimieren und die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.
Wie mir bekannt ist, wurde bereits mit der Deklaration Nr. 12 (http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//NONSGML+WDECL+P6-DCL-2009-0012+0+DOC+PDF+V0//DE&language=DE ) von Hammerstein, Hutchinson und Parish ein solches Gesetz gefordert, doch leider scheiterte die Einführung im Mai 2009 an 99 fehlenden Stimmen. Angesichts des europaweiten Straßenhundelends, finde ich es mehr als bedauerlich, dass sich europäische Politiker dieser Sache nicht hinreichend angeschlossen haben. Ich wünsche mir, dass sich dieses für die Zukunft ändert und würde mich über eine Stellungnahme von Ihnen freuen.
Falls Sie sich mit der Deklaration Nr. 12 noch nicht auseinandergesetzt haben, empfehle ich Ihnen folgenden Link: http://www.pfotenhilfe-ungarn.de/99_unterschriften_fehlen.html
Mit freundlichen Grüßen
Corinna Trautwein
Sehr geehrte Frau Trautwein,
vielen Dank für Ihre Nachricht zur Tierschutzgesetzgebung in der Europäischen Union.
Die Zustände in einigen europäischen Mitgliedstaaten was streunende oder ausgesetzte Tiere betrifft, finde ich ebenso bedauerlich wie Sie. Es wäre wünschenswert, dass auf nationaler Ebene mehr getan und durch Aufgreifung, Sterilisation und Impfung eine Verbesserung erreicht wird.
Auf der anderen Seite sind die Mitgliedstaaten für solche Regelungen nach wie vor selbst zuständig. Da die Forderungen der schriftlichen Erklärung für manche Mitgliedstaaten einen enormen finanziellen Aufwand nach sich ziehen würden, ist es schwer, die erforderliche Mehrheit für den einheitlichen Schutz von Haustieren und streunenden Tieren zu erreichen.
Dennoch ist es wichtig, das Thema in den Vordergrund zu rücken und auf die bestehenden Misstände hinzuweisen. Es ist auch mein Wunsch, dass hier mehr getan wird. In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Dr. Inge Gräßle