Frage an Hubert Deittert von Daniel B. bezüglich Wirtschaft
Guten Tag Herr Deittert,
mit großem Interesse verfolge ich die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den letzten Monaten. Gerade im Kreis Gütersloh ist ein überdurchschnittlicher Rückgang zu erkennen. Auch im Dezember gab es Rückgänge entgegen dem Trend.
Ist das neben den bekannten Faktoren (milder Winter, Mwst.-Erhöhung, Auswirkung von Reformen, allg. Konjunkturaufschwung) auch ein Verdienst der vor längerer Zeit gestarteten Aktion der "Modellregion OWL"?
Erkennen Sie dadurch positive Auswirkungen?
Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Gewerbegebiet Marburg? Gibt es großes Interesse an dortigen Ansiedlungen? Wenn ja, welche?
Mit freundlichen Gruß
Daniel Berhorn
Sehr geehrter Herr Berhorn,
haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen vom 7.1.2007 zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen und zum Gewerbegebiet Marburg.
Die erfreuliche Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist unübersehbar. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember 2006 auf knapp 4,008 Mio. gesunken, ein Rückgang um über 597.000 gegenüber Dezember 2005. Im Vergleich zu November 2006 ist die Arbeitslosenzahl zwar leicht um 12.000 angestiegen, saisonbereinigt aber deutlich um 108.000 gesunken. Der Konjunkturaufschwung hat damit den Arbeitsmarkt voll erfasst. Auch bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit sind wir erfolgreich. Gegenüber November 2006 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 10.000 zurückgegangen, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 212.000.
Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist deutlich angestiegen. Heute gibt es 26,95 Mio. versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und damit 392.000 mehr als noch vor einem Jahr. Hiervon profitieren insbesondere die Sozialkassen, aber auch die Bundesagentur für Arbeit hat einen Rekordüberschuss von 11,2 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die konjunkturelle Stimmung ist gut und die Wirtschaftsforschungsinstitute korrigieren ihre Wachstumsprognosen für 2007 nach oben. Die Politik der großen Koalition für mehr Wachstum und Beschäftigung werden wir auch in diesem Jahr konsequent fortsetzen.
Auch der erfreuliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Kreis Gütersloh ist zu einem großen Teil auf die gute konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. Als „Modellregion für Bürokratieabbau“ des Landes Nordhrein-Westfalen und Partnerregion des Bundeswirtschaftsministeriums gilt OWL bundesweit als Vorreiter. Viele konkrete Vorschläge für Erleichterungen haben Landes- und Bundesregierung bereits aufgegriffen. Auch die Leistungen der Behörden in OWL sind besser geworden. Viele kommunale und staatliche Verwaltungen der Region haben ihr Genehmigungsmanagement neu strukturiert, um Unternehmen optimal zu betreuen. Dies hat mit Sicherheit auch einen positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt, der sich allerdings nicht genau beziffern lässt.
Für das Gewerbegebiet Marburg gibt es meines Wissens bereits Anfragen, aber noch keine konkreten Verhandlungen. Da die Erschließung noch nicht gesichert ist, können verbindliche Verhandlungen auch noch nicht geführt werden.
Mit freundlichem Gruß
Hubert Deittert, MdB