Werden Sie sich im Falle einer Regierungsbeteiligung für eine verstärkte Förderung der biomedizinischen Forschung zu ME/CFS und Long COVID einsetzen?
Sehr geehrter Herr Mann,
mehr als 500.000 Menschen in Deutschland leiden unter ME/CFS und Long COVID, die mit erheblichen Einschränkungen und leben langen Leiden verbunden sind. Die Betroffenen stehen derzeit ohne wirksame Therapieoptionen da und hoffen dringend auf zukünftige Behandlungsmöglichkeiten.
Werden Sie sich im Falle einer Regierungsbeteiligung dafür einsetzen, die biomedizinische Forschung in diesen Bereichen zu intensivieren und somit die Grundlage für bessere Therapien und eine höhere Lebensqualität der Betroffenen zu schaffen?
Vielen Dank für Ihre Unterstützung in dieser wichtigen Angelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen,
Timo S.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage und dass Sie auf das Thema aufmerksam machen.
Für die große Mehrheit der Bevölkerung ist die Coronapandemie schon lange her. Viele von uns haben sich schon wieder völlig selbstverständlich an eine alte Normalität gewöhnt. Für Hunderttausende Menschen aber ist, wie Sie sagen, diese alte Normalität nicht mehr eingetreten. Wer an Longcovid oder ME/CFS erkrankt ist, leidet in unserer Gesellschaft doppelt. Er leidet unter der Krankheit und an der fehlenden Anerkennung. Sie haben recht. Es gibt keine zuverlässig wirksamen Medikamente und Therapien, und es gibt einen riesigen Forschungsbedarf in diesem Feld.
Das haben wir als SPD im Bundestag erkannt. Wir haben im Parlament aber durchaus auch als Haushaltsgesetzgeber gehandelt. Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung rund 60 Millionen Euro und das Gesundheitsministerium 81 Millionen Euro sowie weitere 52 Millionen Euro für Rehaeinrichtungen für erkrankte Kinder und Jugendliche für die Forschung bereitgestellt. Medikamente und andere Therapieansätze werden aktuell erprobt in Deutschland, in Europa und weltweit.
Als SPD werden wir auch im nächsten Bundestag dafür kämpfen, die Forschung zu verstetigen, möglicherweise vorhandene Wirkstoffe zeitnah für Betroffene nutzbar zu machen und die Hürden der Forschung systematisch zu untersuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Mann