Frage an Holger Haibach von Matthias B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Haibach,
Seit über 2 Jahren ist die Ärztin für Psychiatrie in Usingen erkrankt (Frau Dr. Brodbeck). Es kommt zwei mal in der Woche für jeweils 4 Stunden ein pensionierter polnischer Arzt vorbei und macht eine Notversorgung.
In der LIGA ist dieses Thema bereits eingereicht worden - ohne Erfolg. Kranke Menschen werden angewiesen sich nach Bad Homburg zu wenden. Oft haben diese Menschen weder ein Fahrzeug, noch das Geld für die Fahrt. Die Kassenärztliche Vereinigung behauptet, dass das Gebiet versorgt sei. Tatsache ist eine absolute Mangelversorung, für Notfälle keine Versorgung. Nur Mittwochvormittag oder Donnerstag Nachmittag ist ein Arzt da. Ansonsten hat man Pech gehabt.
Wie kann man diesen Tatbestand beheben?
Sehr geehrter Herr Bujor,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage über angeordnetenwatch.de. Es ist in der Tat so, dass die ambulante Versorgung psychisch kranker Menschen von der Kassenärztlichen Vereinigung beplant wird. Diese sieht bei der Bedarfplanung den Hochtaunuskreis dabei als Einheit und unterscheidet leider nicht zwischen Vordertaunus und Usinger Land. Wenn also, wie in dem von Ihnen genannten Fall, im Vordertaunus eine ausreichende Zahl von Psychiatern niedergelassen ist, aber im Usinger Land keinerlei Angebot besteht, sieht die Kassenärztliche Vereinigung dennoch eine Vollversorgung in diesem Kreis. Auf diese Weise kann ihre Aussage erklärt werden.
Ein interessanter Aspekt in diesem Fall wäre allerdings die Frage, ob einem Psychiater, der sich nach dem Ausfall von Frau Dr. B. im Usinger Land niederlassen wollte, die Genehmigung dafür nicht erteilt wurde. Da es sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung um eine selbstverwaltete Körperschaft handelt, sind mir als Bundestagsabgeordneten in diesem Fall leider die Hände gebunden. Ich kann Ihnen daher nur raten, bei der Kassenärztlichen Vereinigung erneut deutlich auf die von Ihnen geschilderte Problematik hinzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Haibach