Frage an Holger Haibach von Tanja G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Haibach,
am 15.5.08 teilten Sie Herrn Reth in Abgeordnetenwatch mit: Auch ich bin ein Kritiker der militärischen Zusammenarbeit mit Usbekistan.
Beinhaltet die militärische Zusammenarbeit, daß Waffen von Deutschland geliefert werden?
Falls nein: Welche anderen militärischen Vorteile ergeben sich durch die militärische Zusammenarbeit für Usbekistan?
Mit freundlichen Grüßen
Tanja Großmann
Sehr geehrte Frau Großmann,
vielen Dank für Ihre Frage über abgeordnetenwatch.de.
Meines Wissens nach werden von Deutschland keine Waffen nach Usbekistan geliefert oder verkauft. Eine solche Lieferung würde ich auch persönlich entschieden ablehnen.
Der einzige „Vorteil“ der Zusammenarbeit mit Usbekistan liegt in der Nutzung der Flugplatzes Termes im Süden des Landes durch die deutsche Bundeswehr. Von hier aus erfolgt die Versorgung der deutschen Soldaten in Afghanistan, da Direktflüge von Deutschland aus aufgrund der geringer Reichweite der Transportmaschinen nicht möglich sind.
Aus menschenrechtlicher Sicht habe ich stets die Auffassung vertreten, dass man über die Nutzung von Termes nachdenken muss, wenn die usbekische Regierung nicht zu nachhaltige Verbesserung der Menschenrechtssituation in ihrem Land kommt. Diese Meinung vertrete ich auch heute noch.
Als weiteren „Vorteil“ mag man zudem den direkten Draht der Bundesregierung zur usbekischen Regierung ansehen. Gerade dieser ermöglicht es sicherlich, in politischen und menschenrechtlichen Fragen auf die Regierung einzuwirken, um zur Verbesserung der Situation beizutragen. Daher halte ich diesen Dialog für notwendig.
Ich hoffe, Ihnen damit meine Positionen erläutert zu haben und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Haibach