Frage an Holger Haibach von Jannik S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Haibach,
ich bin zur Zeit ein Schüler der 10. Klasse und bin sehr an Politik interessiert. Doch eine Frage beschäftigt mich in diesen Tagen permanent: Was für eine Ausbildung sollte ein sehr guter Politiker haben, um unser Land wieder weiter nach vorne zu bringen? Was sollte er studieren? Und was mir persönlich noch sehr wichtig ist: Wie sieht es mit einem Auslandsaufenthalt, ja sogar einem 2-jährigen Besuch eines Schülerinternates aus?
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen!
MfG
Jannik Schäfer
Sehr geehrter Herr Schäfer,
vielen Dank für Ihre interessante Frage über abgeordnetenwatch.de.
Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass es für einen Politiker nicht so sehr darauf ankommt, welche Ausbildung man absolviert hat. Eine gute Politikerin oder Politiker zeichnet sich weniger durch die Ausbildung als durch andere Fähigkeiten aus. Dazu gehört für mich vor allem die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören, offen mit ihnen zu reden. Man sollte eine offene Persönlichkeit sein, die auch bereit ist, sich der Probleme der Bürgerinnen und Bürger anzunehmen. Eine gute Politikerin oder guter Politiker hört auf das, was die Menschen sagen, redet ihnen aber nicht nach dem Mund. Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn es Ihnen nichts ausmacht, lange zu arbeiten und viel zu lesen. Wichtig ist es außerdem, komplizierte Zusammenhänge schnell zu erfassen und sie so zu vermitteln, dass sie andere auch verstehen.
Da solche Fähigkeiten in vielen Studiengängen vermittelt werden, kann ich Ihnen auch keine Empfehlung geben, was Sie genau studieren sollten
Wenn Sie sich für Politik interessieren, dann sollten Sie selbst aktiv werden. Engagieren Sie sich in einer Jugendorganisation der Partei, die Ihnen sympathisch ist. Bringen Sie eigene Ideen und Interessen mit ein und seien Sie bereit, für Ihre politischen Überzeugungen einzustehen, auch wenn Ihnen andere widersprechen. Ich selbst habe mich viele Jahre in der Jungen Union, aber auch in anderen Einrichtungen wie z.B. einem Jugendzentrum in meiner Heimatgemeinde engagiert und dort erste Erfahrungen in der Kommunalpolitik gesammelt. Diese Erfahrungen waren eine gute "Übung" für meinen späteren Einstieg in den Bundestag, auch wenn ich selbst nie das Ziel hatte, Politiker zu werden. Das war mehr einer günstigen Konstellation und manchem Zufall geschuldet.
Ein Auslandsaufenthalt ist auf jeden Fall zu empfehlen, egal ob man Politiker werden möchte und einen anderen Berufsweg einschlägt. Die Erfahrungen und die erworbenen Sprachkenntnisse sind sicherlich für das ganze Leben prägend und kaum zu ersetzen. Ob es ein zweijähriger Internataufenthalt sein muss, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich selbst keine diesbezüglichen Erfahrungen habe.
Mit besten Grüßen
Holger Haibach
Weitere Fragen an Holger Haibach
Sehr geehrter Herr Schuldt,
(...) Die Menge an nuklearen Abfällen erhöht sich im Vergleich zu der Menge, die bei Fortbestand der bislang geltenden Gesetzeslage entstanden wäre, nur geringfügig. Die gegenwärtige Situation ist dadurch verschärft worden, dass SPD und Grüne während der elf Jahre, die sie an der Bundesregierung beteiligt waren, die Suche nach einem Endlager für nukleare Abfälle aus ideologischen und opportunistischen Gründen verschleppt haben. Dadurch ist leider viel Zeit verloren gegangen. (...)
(...) Sicherlich bleibt dabei ein Rest an Unsicherheit über die künftige Entwicklung bestehen. Die Risiken, die mit einem Auseinanderbrechen des Euro Raumes für die deutsche Wirtschaft und die Zukunft des europäischen Einigungsprozesses verbunden sind, wiegen aber ungleich schwerer. Daher denke ich, dass der Kurs der Bundesregierung in dieser Frage richtig ist. (...)
(...) Der Bundeshaushalt wird daher nicht unmittelbar belastet, wenn die Empfängerländer die Hilfen ordnungsgemäß zurückzahlen, entsteht dem Haushalt sogar ein Gewinn. Die großen Reform- und Sparanstrengungen die Irland und Griechenland gegenwärtig unternehmen, machen es wahrscheinlich, dass sie in der Lage sein werden, ihre finanziellen Verpflichtungen künftig einzuhalten. (...)