Frage an Holger Haibach von Felix R. bezüglich Recht
Hallo Herr Haibach,
Ich würde gerne mal Ihre meinung zu dem geplanten Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Gewaltspielen hören. Ich denke das es sinnvoller währe mehr auf den Jugendschutz zu achten, und auf die Eltern zu wirken das diese besagten spiele nichts im Kinderzimmer verloren haben. Ausserdem die Strafe für händler zu erhöhen welche diese Spiele an minderjährige vertreiben.
Wir sind keine Killer oder Verbrecher und wir sind keine Straftäter. Wie kann man als Regierung ein Gesetz planen mit dem wir "PC Gamer" zu Straftätern werden?
Sehr geehrter Hr. Raetsch,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage über abgeordnetenwatch.de.
Persönlich halte ich nichts von einem völligen Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Gewaltspielen. Was wir brauchen ist ein effektiver Jugendschutz beim Verkauf solcher Spiele. Zuwiderhandlungen sollten demnach streng geahndet werden, denn Spiele mit exzessiver Gewaltanwendung gehören nicht die Hände von Kindern. Auch Eltern tragen eine große Verantwortung und müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder nicht in den Besitz solcher Spiele gelangen. Aber auch die Besitzer und Spieler solcher Gewaltspiele haben eine besondere Verantwortung. Wer absichtlich diese Spiele bei einer Tauschbörse anbietet und zum download zur Verfügung stellt, riskiert eben, dass Kinder sind solche Spiele auch herunterladen. Auch hier muss gelten: Im Internet haben solche Spiele nichts zu suchen!
Was die Spiele selbst angeht, so lehne ich diese für mich inhaltlich ab. Ich kann nicht erkennen, dass es eine besondere „Unterhaltung“ sein soll, sich gegenseitig, wenn auch nur virtuell, zu töten. Da gibt es sicherlich eine Menge Spiele, die weniger aggressiv und gewalttätig sind und den Spieler genauso herausfordern. Die Spieler selbst sollten einmal darüber nachdenken, welchen Eindruck sie bei ihrer Umwelt hinterlassen, wenn sie ihre Freizeit mit dem virtuellen Töten von Personen oder sonstigen Gegnern verbringen. Ob man das als „Vergnügen“ betrachtet, muss aber jeder Spieler für sich selbst entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Haibach