Ist der Bürger dank der breiten Masse an Informationen überhaupt in der Lage die wirklichen Probleme zu erkennen oder braucht er leitende Vorbilder um die Infos besser einzuordnen?

Sehr geehrter Herr H.,

das ist eine eher philosophische Frage, die ich trotzdem sehr gerne zu beantworten versuche. Eine informierte Gesellschaft ist die Grundlage jeder funktionierenden Demokratie. Ich stimme Ihnen zu: Die Fülle an Informationen, die uns heute über verschiedene Kanäle erreicht, kann herausfordernd sein – gleichzeitig ist sie eine große Chance. Es ist wichtig, dass jede und jeder die Möglichkeit hat, sich ein eigenes Bild zu machen und unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen.

Politik hat dabei nicht die Aufgabe, den Bürgerinnen und Bürgern vorzuschreiben, was sie denken sollen. Vielmehr müssen wir als Politikerinnen und Politiker Orientierung bieten, Fakten transparent machen und demokratische Debatten ermöglichen. Es geht nicht darum, dass Menschen „geleitet“ werden, sondern darum, dass sie die Werkzeuge erhalten, um Informationen kritisch zu hinterfragen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Vorbilder sind aus meiner Sicht dafür immer hilfreich, wie sie es in allen Lebensbereichen sind.

Deshalb setze ich mich für mehr politische Bildung, eine Stärkung der Medienkompetenz und einen respektvollen gesellschaftlichen Diskurs ein. Demokratie lebt davon, dass Bürgerinnen und Bürger sich beteiligen, mitreden und mitentscheiden – auf Basis von Fakten und in eigener Verantwortung.

Mit freundlichen Grüßen
Hinrich Schipper