Frage an Hermann Imhof von Andreas P. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Imhof,
ich habe meine Fragen zum Unterricht für Menschen mit einer Geistigen Behinderungen vier Landtagskandidaten gestellt. Es ist verständlich, dass in Wahlkampfzeiten manche Antwort etwas mehr Zeit benötigt. Allerdings gilt dies für alle Kandidaten gleichermaßen. Mir fällt nun auf, dass die Vertreterinnen der SPD und GRÜNEN die Fragen zwar zuletzt vorgelegt bekommen, aber zuerst beantwortet haben -und dies mit einer klaren und inhaltlich sachkundigen Stellungnahme. Kann es sein, dass sich CSU und FW mit einer Stellungnahme schwerer tun, weil sie grundsätzlich das bayerische Bildungssystem eher beschönigen, als die Probleme insbesondere der Schwächeren in ihm einzugestehen, um entschlossen und effektiv etwas dagegen zu unternehmen? Auch in ihrer ausführlichen Darstellung der Erfolge der bayerischen Hauptschule (s.u.) vermisse ich ein ernsthafteres Eingehen auf die vielfältigen massiven Probleme, mit denen Hauptschullehrer und ihre Schüler im täglichen Unterricht konfrontiert sind. Dazu nur ein Beispiel. Sie schreiben: "Bayern erweitert das Angebot an Ganztagsschulen konsequent." Haben Sie eine Vorstellung, wie dieser Satz auf alle diejenigen wirken muss, die sich endlose Jahre in Bayern gewünscht haben, dass die CSU endlich ihre konsequente Verweigerung der Ganztagsschule aufgibt? Wäre die CSU nach der Wahl auf eine Koalition mit der FDP angewiesen, wird sie möglicherweise auch ihre Verweigerung echter Integrationsklassen aufgeben müssen. Für viele Schüler wird dann auch dieser Sinneswandel zu spät kommen. Können Sie sich vorstellen, wie sich Eltern fühlen werden, wenn die CSU dann endlich solche Klassen einrichtet, deren Erfolge auf einmal positiv herausstellt, deren Kindern aber zuvor -als sie es dringend benötigt hätten- echte Integrationsklassen in Bayern verweigert wurden -und deren sachliche Nachfrage jetzt -vor der Wahl- unbeantwortet bleibt?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Penselin
Siehe Antwort vom 25.9.08