Frage an Helmuth Markov von Helge S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Es gibt eine neue Studie, die genau ausgerechnet hat, wieviel Verluste eine Volkswirtschaft hat, wenn ein Krieg in diesem Land herrscht. Diese Studie ist für den afrikanischen Kontinent aussagekräftig:
Es ist genau die Summe an Verlusten, die durch Entwicklungshilfe in die Länder kommt. Faktisch geht also das Geld wieder komplett in Patronen und Kalaschnikows raus. “Bitte verhindert, dass die europäischen Länder ihre Waffen in Afrika verkaufen” ist die flehende Bitte der Afrikaner. Das würde viele kriegerischen Konflikte beenden und Gewalt an Zivilisten mindern, weil dann nicht mehr wahllos rumgeballert wird…
Hier der Link: www.oxfam.org/en/files/bp107_africas_missing_billions_0710.pdf
Sind SIe an diesem Thema dran? Oder wer ist zuständig?
mit herzlichem Gruß
Seekamp
Sehr geehrter Herr Seekamp,
mit Fragen der Entwicklungspolitik beschäftigen sich die Abgeordneten im Europäischen Parlament in verschiedenen Ausschüssen, vor allem im Entwicklungsausschuss, im Ausschuss für Internationalen Handel (dem ich angehöre) und im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten,
Die von Ihnen erwähnte Studie vom Oktober 2007 ist mir bekannt und unsere Fraktion hat sich bereits in der vergangenen Woche während einer Fachtagung zum Thema Beziehungen EU-Afrika unter anderem mit der darin dargestellten Problematik beschäftigt. Alle Abgeordneten der GUE/NGL-Fraktion treten für Abrüstung, die sorgfältige Kontrolle und Eindämmung des Waffenhandels sowie verbindliche internationale und EU-weite Abkommen darüber ein. Ebenso fordern wir Veränderungen im handelspolitischen Ansatz der EU, die den Bedürfnissen der Entwicklungsländer besser Rechnung tragen. Die in der Studie veröffentlichen Daten werden wir in unseren Debattenbeiträgen sehr gut nutzen können.
Mit freundlichen Grüßen
Helmuth Markov