Frage an Helmut Holter von Clemens R. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Holter,
in dem Landtagswahlprogramm Ihrer Partei heißt es, sie wollen
eine dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien,
die Mitwirkung der Bürger bei der Installation von Energieerzeugungsanlagen,
sowie keinen Braunkohleabbau und kein CCS.
Genau das hat der Brandenburger Landesverband der Linken vor der letzten Landtagswahl auch gesagt. Unter dem Linken Wirtschaftsminister Christophers wurde aber das Energiekonzept der schwarz-roten Vorgängerregierung einfach übernommen, neue Tagebaue sollen entstehen, Dörfer umgesiedelt werden und CCS wird gegen den Willen der Bevölkerung als "wichtige Option" bezeichnet (siehe rot-roter Koalitionsvertrag: http://www.brandenburg.de/media/lbm1.a.4868.de/koalitionsvertrag.pdf )
Wie wollen Sie erklären, dass unter einer möglichen rot-roten Regierung in MV nicht genau dasselbe passiert?
mit freundlichen Grüßen,
Clemens Rostock
Sehr geehrter Herr Rostock,
herzlichen Dank für Ihre Frage und das Interesse am Wahlprogramm der LINKEN. Die LINKE in MV hat sich in vergangenen Jahren sowohl in der Regierung als auch in der Opposition gegen den Abbau von Kohle in unserem Land ausgesprochen. Dabei ging es um das Diathomenkohlevorkommen in der Griesen Gegend (Landkreis Ludwigslust). Ich bin selbst in einem dortigen mecklenburgischen Bergarbeiterdorf aufgewachsen und zu Hause haben wir mit dieser Kohle geheizt. Sehr effizient war das nicht, da diese Kohle einen sehr geringen Heizwert hat. Sie wäre nur für die chemische Industrie interessant. Außerdem würde das gesamte Ökosystem in der Region zerstört werden, da u.a. das Grundwasser abgesenkt werden müsste.
Es gibt gute Gründe, warum es mit der Linken keine Kohletagebaue in MV geben wird.
Wir wollen auch die CCS-Technologie (unterirdische CO2-Verpressung) nicht. Dagegen stehen sowohl geologische als auch technische Probleme. Die Fortsetzung der rot-roten Koalition 2006 scheiterte u.a. auch daran, dass wir den Bau des Steinkohlekraftwerkes in Lubmin abgelehnt haben. Die SPD wollte damals ein klares Bekenntnis zu diesem Investitionsvorhaben.
Die LINKE MV und ich stehen zu unseren Wahlversprechen und werden auch nach der Wahl daran gemessen werden können. Die von Ihnen aufgeworfenen Fragen sind für grundsätzlicher Art und damit nicht verhandelbar.