Frage an Heiner Schönecke von Klaus H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Schönecke,
laut Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt wird in der industriellen Tierhaltung das Tierschutzgesetz regelmäßig gebrochen, weil bei Hühnern, Puten, Schweinen und Rindern routinemäßig Amputationen durchgeführt werden, die eigentlich nur in Ausnahmefällen erlaubt wären. Was unternehmen Sie, damit solche Nutztierhaltungen nicht mehr genehmigt werden? Was unternehmen Sie, damit Betriebe, die solche illegalen Aktivitäten durchführen, geschlossen werden?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Hamper
Sehr geehrter Herr Hamper,
vielen Dank für Ihre Anfrage auf Abgeordnetenwatch.
Die Tierschutzgesetze in Deutschland gehören mit zu den schärfsten der Welt. Alle geltenden EU-Regeln werden in Deutschland zumeist weit vor den vereinbarten Terminen umgesetzt. Das bringt unsere Landwirte oft in deutliche Wettbewerbsnachteile.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Abschaffung der Käfighaltung. In Deutschland wurde dieses Gesetz bereits 2009 umgesetzt, EU-weit gilt das Gesetz erst am 01-01-2012. Einige EU-Länder verlangen eine Verlängerung der Übergangsfrist. Diese Eier werden dann in Deutschland billig verkauft und gekauft.
Die Überwachung unserer Tierschutzgesetze obliegt den Veterinärämtern. Diese kontrollieren die Betriebe sehr genau und häufig. Dass es leider immer wieder zu Skandalen in der Tierhaltung kommt, liegt weniger an einem Mangel an Gesetzen sondern an deren Umsetzung. Wir haben es in diesen Fällen mit einem erheblichen Maß an krimineller Energie zu tun. Es wird immer schwarze Schafe in allen Bereichen unserer Wirtschaft geben, so auch in der Tierhaltung. Es wird immer Menschen geben, die versuchen aus Profitgier die Richtlinien zu umgehen und somit den Bürgern, den Tieren und der Umwelt zu schaden.
Unsere Familie betreibt in der sechsten Generation einen landwirtschaftlichen Betrieb mit angeschlossener Vermarktung von Eiern und Geflügel. Wir haben in unserer Freilandhaltung ca. 18.000 Tiere und weitere 16.000 Tiere in Bodenhaltung. Ich lade Sie herzlich ein, unseren Betrieb zu besuchen und sich von den Vorschriften und deren Einhaltung persönlich zu überzeugen.
Am Sonntag, den 17. April 2011 findet auf unserem Hof ein Tag der offenen Tür statt. Besuchen Sie uns und sprechen Sie mich an. Ich stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Sollte Ihnen das nicht möglich sein, erhalten Sie umfangreiche Informationen unter http://www.schoenecke.de .
Mit freundlichen Grüßen
Heiner Schönecke