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Heidi Reichinnek
Die Linke
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Frage von Florian B. •

Werden Sie sich im Falle einer zukünftigen Regierungsbeteiligung für eine verstärkte Förderung der biomedizinischen Forschung zu ME/CFS und Long COVID einsetzen?

Sehr geehrte Frau Reichinnek,

werden Sie sich im Falle einer zukünftigen Regierungsbeteiligung persönlich dafür einsetzen, dass die biomedizinische Forschung zu ME/CFS und Long COVID deutlich stärker gefördert wird? Diese Erkrankungen betreffen mittlerweile viele Hunderttausend Menschen in Deutschland. Es bedarf nicht nur erhöhter staatlicher Investitionen in die biomedizinische Grundlagenforschung, sondern auch einer stärkeren Einbindung der Pharmaindustrie, um wirksame Therapien zu entwickeln. Wir Betroffenen warten verzweifelt auf Fortschritte in der Diagnostik und Behandlung. Ein intensiverer Fokus auf diese Krankheiten könnte das immense Leid der Patientinnen und Patienten mindern. Wie beabsichtigen Sie, innerhalb Ihrer Partei die notwendigen Maßnahmen zu priorisieren, um sowohl die Forschung als auch die Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie zu intensivieren und somit die Lebensqualität der Betroffenen spürbar zu verbessern?

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Antwort von
Die Linke

Sehr geehrter Herr B.

die Spätfolgen von Corona-Infektionen oder von Corona-Impfungen stehen für uns seit Langem weit oben auf der Prioritätenliste der Gesundheitspolitik. Die katastrophale Unterversorgung von ME/CFS-Betroffenen war zudem schon lange vorher ein Thema. Sie hat sich mit dem massenhaften Auftreten von Long COVID etwas verbessert, ist aber noch weit von einer guten Versorgung entfernt. Menschen, die nach einer Impfung entsprechende Symptome entwickeln, sind glücklicherweise deutlich seltener. Aber jeder Einzelfall muss gerade vor dem Hintergrund der offiziellen Aussagen über die Impfungen und den Impfempfehlungen eine gute Versorgung erhalten.

Diese ist nur möglich, wenn erheblich mehr in den Aufbau von besserer Infrastruktur und mehr Forschung investiert wird. Mangels ausreichender Profitaussicht durch patentierbare Arzneimittel ist die kommerzielle Forschung für die Therapie von ME/CFS schon immer unterfinanziert. DIE LINKE fordert im Bundestag fordert seit vielen Jahren mehr Geld für die nicht-kommerzielle, gemeinwohlorientierte Forschung, zuletzt für den Bundeshaushalt 2025 zwei Milliarden Euro. Long-Covid und damit auch entsprechende Folgeerkrankungen nach einer Corona-Impfung sollen dabei ausdrücklich einen Schwerpunkt bilden. 

Wir fordern zudem ein flächendeckendes Netz an Spezialambulanzen und gezielte Fortbildungen für Ärzt*innen und Pflegekräfte, denn das Wissen bei vielen Behandler*innen über die unterschiedlichen Erscheinungsformen ist nach wie vor unzureichend.

Viele Grüße
Heidi Reichinnek

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