Frage an Hartmut Engels von René K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Engels,
gemäß B-Plan Wohldorf-Ohlstedt 13 sollen in Hamburgs Norden ca. 190 Wohneinheiten entstehen und die dortige Natur unwiederbringlich zerstört werden. Es besteht die Gefahr, daß durch die Störung des Wasserhaushaltes der Wald Schaden nimmt und damit weitere Natur zerstört wird.
Das erfolgreiche Bürgerbegehren zum Schutz der Natur ist vom Senat evoziert worden.
Wo sehen Sie konkreten NUTZEN (zumal andere Flächen genutzt werden könnten, um Ihr Ziel der Wachsenden Stadt zu erreichen)? Sind Sie sich über die langfristigen KOSTEN im Klaren?
Liegt der Nutzen in steigendem Steueraufkommen? Glauben Sie, daß neue Geschäfte entstehen?
Sind Sie sich bewußt, daß Hamburg als Dt. Meister der Flächenversiegelung die Zukunft einer seiner wenigen Waldflächen und der Biotopvernetzung riskiert?
Wie paßt Ihr Mut zum Risko zur neu entdeckten Umwelt-Ausrichtung der CDU?
Wenn der Wald langfristig Schaden nimmt, verliert Hamburg nicht nur ein attraktivites Naherholungsziel & seine grüne Lunge, sondern riskiert Kosten, welche zukünftige Senate zu tragen hätten - z.B. durch Rückbaumaßnahmen, Attraktivitätsverlust & Abwanderung, potentielle Klagen (wg. Veletzung FFH-Richtlinie) etc.
Die von Gutachtern/ Wissenschaftlern gehegten Zweifel an dem vom Senat beauftragten Gutachten wurden nicht ausgeräumt. Sie gehen damit bewußt das Risiko einer Umweltgefährdung ein.
Können Sie das mit Ihrem Gewissen ggü. zukünftigen Generationen vereinbaren?
Weder bin ich an den wechselnden Meinungen der Parteien in der Vergangenheit interessiert, noch habe ich kurzfristige Nachteile durch die Bebauung (kein Partikularinteresse).
Ich mache mir Sorgen um einen umweltgerechten Lebensraum für kommende Generationen. Im Zweifel für den Angeklagten!
Warum wollen Sie den Bebauungsplan noch vor der Wahl durchsetzen? Ökonomie und Ökologie schließen sich nicht aus.
Lernprozesse sind positiv zu bewerten und ein Einlenken des Senates/ der CDU würde Stärke zeigen, nicht Schwäche!
Mit freundlichem Gruß
René Kohlenberg
Sehr geehrter Herr Kohlenberg,
wahrscheinlich haben Sie als Ohlstedter (wie auch ich) die letzte Veranstaltung der Bürgerinitiative, bei der ich meine Argumente darlegte, intensiv verfolgt. Daher nur in aller Kürze (sollte dies nicht reichen, bitte ich um entsprechende Nachfrage: 605 611 46):
Die fragliche Fläche befindet sich seit mehreren Jahrzehnten in der Diskussion: z.B. "Dort sozialer Wohnungsbau!" (GAL/ Hergenröder) oder SPD-Senate: 700 Wohneinheiten (in Stadtplänen und Routenplanern können Sie inkl. die "großzügige" Straßenplanung diesbetreffend immer noch erkennen). Schon allein um Ohlstedt vor möglichen künftigen weiteren derartigen Begehrlichkeiten zu schützen, trete ich für die geplanten, Orts- und Umweltgesichtspunkte unglaublich akkurat berücksichtigende jetzige Planung mit ca. 190 WE ein.
Der Wohldorfer Wald wird ca. 3% Wasser erhalten ( dies ist keine Gefährdung), die Teiche an meinem Wohnort Ohlstedter Platz sind nicht nennenswert bedroht, der Kammmolch ist eine späte (und ein wenig aus dem Hut gezauberte) Erkenntnis.
Ohlstedt hat als U-Bahn-Endhaltestelle (Autoverkehrvermeidung trotz Wohnen im Grünen samt damit einhergehenden Umweltgesichtspunkten) eine wichtige Funktion im Rahmen einer ausgewogenen Stadtentwicklung, die auch von vielen Ohlstedtern verantwortungsbewusst wahrgenommen wird.
Ich gehe davon aus, dass auch Sie die neuen Mitbürger herzlich in unserem schönen Stadtteil aufnehmen werden - bei allem verständlichen "Grummeln im Bauch".
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hartmut Engels