Frage an Harald Gindra von Cornelia P. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Gindra,
Seit Jahren ist die mangelnde Personalausstattung in den Berliner Jugendämtern bekannt. Dadurch ist der Kinderschutz nicht ausreichend gesichert. Meine Frage ist nun, wie Sie sich die zukünftige Personalausstattung des Regionalen Sozialpädagogischen Dienstes in meinem Wohnbezirk vorstellen? Was werden Sie tun um eine ausreichende und qualifizierte Personalausstattung zu erreichen ?
Mit freundlichen Grüßen
C. P.
Liebe Frau P.,
ich kann ihre Empörung, die aus ihrer Fragestellung herausklingt, verstehen und teile sie.
Ich habe als Bezirksverordneter in unserem Bezirk die Mängel in diesem Bereich, wie auch bei Bürgerämtern u.a., bei vielen Gelegenheiten (z.B. in Haushaltsberatungen) in der BVV kritisiert. Land und Bezirk schieben sich für den unbestreitbar schlechten Zustand immer die Verantwortung gegenseitig zu. Tatsache ist, es gab vom Land Berlin globale Personaleinsparvorgaben für die Bezirke. Ebenso war aber Tempelhof-Schöneberg bis 2012 aus eigenem Antrieb "Musterschüler" im Personalabbau, immer schneller als die meisten anderen Bezirke. Das Budgetierungssystem belohnte dies kurzfristig mit Rekord-Überschüssen, die der Bezirk damals in seinem Haushalt erwirtschaftete, aber nicht nachhaltig den Haushalt stabilisierte. DIE LINKE in der BVV war mit zwei (von 55 Verordneten) leider zu schwach um eine andere Personalpolitik durchzusetzen. Wir treten bei den Jugendämtern für eine bedarfsgerechte Personalausstattung ein, die sich an den Fallzahlen /je Mitarbeiter_in orientiert. Dazu muss das Land dem Bezirk den entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.
Das Land hat sich leider ohne ein nachhaltiges Personalkonzept zu entwickeln jetzt in eine schwierige Lage gebracht. In den nächsten Jahren gehen beträchtliche Teile des Personals der Bezirke in den Ruhestand. Das trifft auf steigende Anforderungen als wachsende Stadt. Ich setze mich, sofern ich gewählt werde, dafür ein, dass Berlin schnellstens die Planungen zur bedarfsgerechten Personalgewinnung, -ausbildung und -fortbildung insbesondere in solch seniblen Bereichen, wie den "Regionalen Sozialpädagogischen Diensten" anpackt. Das darf und braucht auch nicht an Finanzen scheitern. In den letzten Jahren hatte das Land durch eine etwas bessere wirtschaftliche Entwicklung schließlich Überschüsse. Doch bei dem notwendigen Personalaufbau blieb der Senat zögerlich und immer hinter dem wachsendem Bedarf zurück.
Freundliche Grüße
Harald Gindra