Frage an Harald Gindra von Petra W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Gindra,
wie stellen Sie sich im Bezirk die weitere Integration unserer ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger vor? Was ist hier aus Ihrer Sicht zu verändern bzw. verbesserungswürdig?
Mit freundlichen Grüßen
Petra Woosmann
Sehr geehrte Frau Woosmann,
Sie sprechen mit Ihrer Frage ein zentrales Anliegen der Linkspartei.PDS in Berlin zur sozialen Stadtentwicklung an.
Wir sehen in den Migrantinnen und Migranten eine Bereicherung unserer Gesellschaft und leider wurden Sie zulange von konservativen Kräften als "Gastarbeiter" ausgegrenzt. Auch der heute noch häufig gebrauchte Begriff "Ausländer", trägt leider nicht zu einer gemeinschaftlichen Problemlösung bei. Ein Integrationsproblem wird zu dem, oft bei der in Deutschland geborenen Generation festgestellt. Kindern und Jugendliche, die in vielen Ländern der Welt automatisch wegen ihrem Geburtsort als "Inländer", Staatsbürger angesehen würden.
Die Linkspartei.PDS hat sich auf Landesebene vorgenommen, insbesondere über Bildung, in der Beherrschung der Sprache und besonderer Förderung zum besserem Schulerfolg beizutragen. Grundlage für ein gleichberechtigtes Leben. Schulen mit hohem Anteil von Schülern mit einer nichtdeutschen Muttersprache sind mit mehr Lehrkräften ausgestattet und das muss noch ausgebaut werden. Keine Schulstunde darf dort ausfallen und in kleineren Gruppen muß spezielle Förderung möglich sein.
Auch unsere Vorschläge zur Entwicklung einer Gemeinschaftsschule, soll diese Zielsetzungen unterstützen. Weiter ist es uns wichtig Programme auszubauen, die bessere Möglichkeiten für die Berufsausbildung von Jugendliche mit Migrationshintergrund schafft. (Landeswahlprogramm: http://www.pds-berlin.de unter dem Punkt "Wahlen" - S. 34/35). Unseren in der Türkei geborenen Kandidaten Levent Gülfirat (WK 2 und BVV), den ich angesprochen hatte, antwortete: "Des Weiteren sollte eine Kampagne für Integrationskurse gestartet werden, damit viele BürgerInnen ausländischer Herkunft informiert werden. In den Schulen sollten in unserem Bezirk mehr Mutter-Kind-Sprachkurse angeboten werden. Die integrative Elternarbeit spezifisch für ausländischen Eltern sollte in den Schulen in unserem Bezirk mit zusätzlichen Lehrkräften und Pädagogen durchgeführt werden. In vielen Grundschulen werden ausser Elternabenden überhaupt keine Angebote für die Eltern angeboten."
Grundsätzlich meine ich, dass politische Entscheidungsträger stärker die betroffenen Menschen einbeziehen sollten. Die BVV leistete sich einen "Integrationsausschuss" (besetzt mit den Verordneten), der über mehrere Monate nicht zusammentrat, weil angeblich kein Diskussionsbedarf bestand. Statt dessen wäre die Einbindung der Initiativen und Verbände wichtig, um Schwachstellen bei Integrationsanstrengungen besser zu verorten und Programme besser anzupassen. Ermutigen sollten da Erfahrungen im Quartiersmanagementgebiet "Schöneberger Norden". Die BVV-Fraktion der Linkspartei.PDS wird gemeinsam mit Migranten beraten, ob nicht besser ein Migrantions-Beirat gezielter Initiativen im Bezirk vorantreiben kann. Für dessen Bildung werden wir dann Initiativen in der Bezirksverordnetenversammlung suchen.
Weitere Vorstellungen finden Sie in unserem Bezirkswahlprogramm (einfach den Link auf meinem Profil nutzen).
Mit freundlichen Grüßen
Harald Gindra