Portrait Harald Ebner mit blauem Hemd vor grünem Hintergrund. Lächelnd.
Harald Ebner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Lucas K. •

Wie Problem von Reifenabrieb in den Griff bekommen?

Sehr geehrter Herr Eber,

wie könnte die Politik das Problem des Mikroplastiks durch den Reifenabrieb in den Griff bekommen? Sollte in Forschung zu Alternativen investiert werden?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.

Mikroplastik durch Reifenabrieb stellt in der Tat ein erhebliches Problem dar, das noch lange nicht gelöst ist. 

Zwar gibt es Forschung und Entwicklung zu Alternativen für die Grundstoffgewinnung der Reifenherstellung, wie z.B. die Gummigewinnung aus einer Löwenzahnart, die auch im Herstellungsprozess selbst umweltfreundlicher sein kann. Reifenhersteller wie etwa Continental bieten Öko-Modelle an. Weitere noch umweltfreundlichere Varianten sind in der Entwicklung. Daran, dass die Nutzung von Autoreifen per se schädlich für die Umwelt ist, kann dies jedoch zunächst nicht viel ändern. Deshalb soll zukünftig ebenfalls die Verwendung von Chemikalien und Rohöl für die Herstellung der Reifen verringert werden. 

Forschungen und Tests dauern allerdings noch ein paar Jahre bis echte grüne Reifen in Serie gehen können und für den Verbraucher zu kaufen sind. Reifenproduzent Bridgestone beispielsweise rechnet 2050 mit einem komplett serienfertigen Reifen aus Guayule (Wüstenstrauch), der nachhaltig und aus recycelten Materialien ist. 

Eine wichtige Aufgabe der Politik ist es, die öffentliche Verkehrsinfrastruktur wieder auszubauen und attraktiver zu machen. Das heißt, möglichst viel Mobilitätsaufkommen auf die Schiene und andere öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern, um die Zahl der Reifenkilometer und damit den Abrieb zu reduzieren. Damit hilft eine klimafreundliche Verkehrswende ebenfalls bei der Reduktion von Mikroplastik. 

Aus diesem Grund hat die jetzige Bundesregierung im Koalitionsvertrag verankert, die Länder und Kommunen in die Lage zu versetzen, Attraktivität und Kapazitäten des ÖPNV zu verbessern. Zusammen mit den Bürger*innen kann erreicht werden, dass Autos in den Städten ein unattraktives Verkehrsmittel aufgrund anderer Möglichkeiten werden (Fahrrad, Roller, ÖPNV). Durch eine Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur auf dem Land kann der private Autoverkehr zumindest reduziert werden, was der Umwelt und dem Klima zugutekommt. 

Mit freundlichen Grüßen

Harald Ebner

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