Hans-Werner Brüning
DIE LINKE
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Frage von S. B. •

Frage an Hans-Werner Brüning von S. B. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Brüning!

Seit Jahrzehnten (etwa seit 1960!!) besteht ein essentielles Geburtendefizit in der BRD. Bei demographischen Fragen handelt es sich um ein exponentielles Problem, vergleichbar einer Laine, die Augenblicke zuvor von einem winzigen
Schneeball ausglöst worden ist. Das Loch in der Bevölkerungsstatistik stellt eine solche lawinenartig sich vergrößernde Größe dar, wir stehen bereits seit Jahrzehnten mitten inn dieser riesigen Lawine. Bereitts 1883 veröffentlichte
der maßgebliche deutsche Bevölkerungs-wissenschaftler, Prof. Dr. Herwig
Birg, eine präzise Analyse, nach der bereits damals (vor einer Generation!!) JEDE DEUTSCHE FRAU ETWA VIER KINDER hätte zur Welt bringen müssen, um die geschrumpfte Bevölkerungszahl wieder auf den gewohnten Stand zu bringen.
Exponentielle Gesetze bringen eine Verdoppelung der betrachteten Zahl in gleichen Zeiträumen mit sich: heute, eine ganze Gebneration später, wären
bereits 8 - 10 Kinder für jede deutsche Frau nötig, um die Bevölkerungszahl zu halten!

Dies ist natürlich eine vollkommen unerreichbare Größe!

Wenn es also das Schicksal des deutschen Volkes darstellt, als "Indianer" eine baldige Auslöschung als überalterte Minorität inmitten demographisch
erfolgreicher Fremden zugrunde zu gehen, sollte ein Politiker dies dem Wahlvolk nicht zumindest mitteilen??

FRAGE: Welches Konzept haben Sie, um diese Kenntnisse allgemein verfügbar zu machen, oder, besser, die Erhaltung des deutschen Volkes zu fördern?

Mit freundlichen Grüßen

Barth, Sylvia

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Barth,

die demographischen Probleme sind mir bekannt. Sie wirken auch in meiner Heimatstadt Magdeburg. Leider werden die sozialen, also systembedingten Ursachen für den Bevölkerungsrückgang nicht benannt. Auch in den neuen Bundesländern ist es zum Geburtendefizit gekommen, wie es die BRD alt lange vor der Vereinigung gekannt hat. Nun kann kein Staat Nachwuchs per Gesetz verordnen. Und ist die Situation nicht eine Zeichen für die kinder- und Familienfeindlichweit der Bundesrepublik? Bei der Arbeitslosigkeit, dem Ausbildungsnotstand, den steigenden Kosten des Lebensunterhalts, dem Druck auf die abhängig Beschäftigten ist meines Erachtens auch kaum etwas anderes zu erwarten.

Kindererziehung ist heute leider vor allem Privatsache und zunehmend eine finanzielle Herausforderung an die Eltern. Vor allem Hartz IV ist familienfeindlich und Millionen Menschen sind davon betroffen! Wenn jeder Mensch das Recht auf eine Grundsicherung hat und wahrnehmen kann, wäre das ein wichtiger Schritt in Richtung Familienfreundlichkeit. Noch besser wäre die Wahrung von Chancengleichheit aller Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern in Schule und Berufsausbildung.

Der völkische Gedanke ist mir ziemlich fremd. Ich trete dafür ein, dass unser Land für alle Menschen, nicht nur für die deutschen, familienfreundlich gestaltet wird. Dafür gibt es im Wahlprogramm unter www.sozialisten.de nähere Erläuterungen.

Herzliche Grüße
H.-W. Brüning