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Hans Joachim Schabedoth
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Frage von Bernhard B. •

Frage an Hans Joachim Schabedoth von Bernhard B. bezüglich Umwelt

Was halten Sie von Windkraftanlagen auf dem Taunuskamm und darüberhinaus auf dem Gebiet des Hochtaunuskreises?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Frage nach meiner Haltung zu der Errichtung von Windkraftanlagen im Hochtaunuskreis.

Lassen Sie mich vorab kurz etwas zur Energiewende sagen. Sie ist unser „Man-to-the-moon-Projekt“, mit dem Energie in Deutschland dauerhaft sicher, sauber und bezahlbar bleiben soll. Der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Bruttostromverbrauch in unserem Land liegt bereits bei 35 Prozent. Es wird mehr regenerativer Strom erzeugt, als wir verbrauchen können. Das liegt auch an dem unter Schwarz-Gelb versäumten Netzausbau, den wir jetzt mit Hochdruck vorantreiben, um die Erzeugungsquellen im Norden mit den Verbrauchszentren im Süden zu verbinden. Doch um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bedarf es einer dezentralen Erzeugungsstruktur. Um das zu erreichen, muss – auch in Hessen und im Hochtaunuskreis – der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Das gilt allerdings nicht nur für Wind, sondern auch für PV und Wasserkraft. Selbstverständlich nur dann, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Nicht überall kann jederzeit ein Windpark oder ein Wasserkraftwerk errichtet werden.

Doch die Errichtung von Windparks ist nicht nur eine Aktion zur Rettung des Klimas, sondern auch ein kommerzielles Projekt. Gemeinden, die das Geschäft mit der Windenenergie nicht den Großkonzernen der Off- und Onshore-Windkraft überlassen wollen, können sich daran beteiligen. Es ist ein Geschäftsmodell, dass es Gemeinden ermöglicht, zusätzliche Einnahmen zu erzielen, die sie in Kindertagesstätten und andere notwendige Projekte investieren oder mit denen sie ihren Vereinen die kostenfreie Nutzung der Bürgerhäuser ermöglichen können. Wenn sich Gemeinden aus unterschiedlichen Gründen gegen eine Beteiligung an diesem Geschäft aussprechen, ist das aber auch in Ordnung. Keiner muss den Löffel raushalten, wenn es Brei regnet.

Ich hoffe, dass ich meine Haltung zu Windkraftanlagen deutlich machen und darlegen konnte, warum ein weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien in Hessen nicht nur helfen kann, klima- und energiepolitische Ziele zu erreichen, sondern den Gemeinden auch neue Einnahmen erschließt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Hans-Joachim Schabedoth