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Hans Joachim Schabedoth
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Frage von Helmut E. •

Frage an Hans Joachim Schabedoth von Helmut E. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schabedoth,
geachtete Finanzfachleute wie Daniel Stelter glauben, dass viele westliche Staaten wie auch Deutschland ohne einen Schuldenschnitt nicht werden auskommen können, wenn sie aus der Schuldenfalle gesamtstaatlich herauskommen wollen. Hierzu schicke ich Ihnen einen Link mit einem Artikel von Daniel Stelter (siehe unten).

Hier ist meine Frage an Sie: Schließen Sie sich den Argumenten des Herrn Selter an, dass die BRD der Schuldenfalle nur entkommen kann bei gleichzeitig mehr Investitionen in Bildung, Innovation und Infrastruktur, wenn man auf das Vermögen im Land durch Abgaben oder Steuern zugreift?

Nach den Berechnungen des Herrn Stelter wären bei uns ca. 16% des gesamten Volksvermögens erforderlich. Die Aufteilung auf die Teilnehmer der Volkswirtschaft obliegt dabei der Weisheit der politisch Handelnden.
Ich bin auf Ihre Antwort gespannt.
MfG,
Helmut Ernst.

Link:
https://www.dropbox.com/sh/32nwy6tgrqfojwv/2ulPcKvvz6/Europa/Daniel%20Stelter%20Schuldenschnitt.pdf

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Ernst,

Danke für Ihr Interesse an diesem wichtigen Thema. So weit ich die Debatte verfolgt habe,steht Stelter mit seinem Votum für einen Schuldenschnitt ziemlich isoliert da. Schon der erste Schuldenschnitt zugunsten der griechischen Staatsschulden hatte eine ziemlich negative Auswirkung auf den Finanzmärkten. Denn bislang konnte es als sicher gelten, dass Staatsverschuldungen keinem großen Insolvenzrisiko unterliegen. Diese Sicherheit ist nun erschüttert, deshalb dürfte schon die Aussicht auf ernsthafte Überlegungen zu weiteren Schuldenschnitten die Zinssätze für Staatsverschuldungen explodieren lassen. Zweckgerechter ist es hingegen, die Schuldenaufnahme zurückzuführen und die Einnahmesituation der Staaten nachhaltig und sozial ausgewogen zu verbessern. Große Vermögen, hohe Einkommen (die Spd denkt an 100 000 Euro Jahreseinkommen) müssten dabei angemessener als bislang geduldet zur Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben herangezogen werden. Und prinzipiell gilt wohl immer noch, dass sich Staaten aus der Schuldenfalle nicht heraussparen können, sondern nur das Herauswachsen möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen Hans-Joachim Schabedoth