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Frage von Harald L. •

Frage an Hans-Georg Rieger von Harald L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte(r) Direktkandidat(in),

meine Frage beschäftigt sich mit einem sehr umstrittenen Thema in der Prignitz: der A14. Dazu interessiert mich die Meinung aller Direktkandidaten. Wie stehen Sie zur A14? Meine Meinung sage ich bewusst nicht.

Freundlicher Gruß,

Harald Limbach

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Sehr geehrte Herr Limbach,

ich bin gegen die A 14 !

Begründung:

Wirtschaftliche Gesichtspunkte:

Man verspricht sich viel zu viel davon, und sieht die Gefahren nicht.

Erhaltung der Arbeitsplätze und Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die A 14, das sind die Erwartungen und: (zu Unrecht auch ) Versprechungen der großen Parteien.

Das Projekt A 14 wurde zunächst fast zu Tode geplant, das Verfahren hatte sich auch dadurch stark verzögert.
Jetzt fallen auch (EU-)Fördermittel weg, die Förderkriterien wurden offensichtlich geändert, die Region ist nicht mehr Ziel 1-Gebiet der Förderung.
Zahlreiche Beispiele der letzten 20 Jahre, und auch das Beispiel Wittstock zeigen, daß die erhofften Ansiedelungseffekte zur Belebung der produktiven Wirtschaft und Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze
weit hinter den Erwartungen zurück blieben.
jedenfalls stehen sie in keinem vernünftigen Verhältnis zu den Investitionen.

Weiterhin ist langfristig zu bedenken:

Jede Region strebt doch eine immer bessere Infrastruktur an, mit (leider) bestmöglicher Anbindung nicht nur an "große" Straßen, sondern auch an Autobahnen.
Was heute - vielleicht (ich denke, eher nein !) - ein Wettbewerbsvorteil ist, wird morgen durch die regionale "Konkurrenz" ausgeglichen, die Nachbarregion holt auf, überholt sogar.
Und übermorgen ???

Übermorgen stehen unsere Kinder und Enkel vor einem Scherbenhaufen einer "Land ohne Landschaft ".
Oder, wie Wilhelm Busch einmal kundgab: "Bald werden wir überall hingelangen, wo wir wollen (und dies ganz schnell, eigene Anm.),
aber es wird sich nicht mehr lohnen, dort anzukommen !

Und am Vorabend dieser Gefahr, Sehr geehrter Herr Limbach, stehen wir vielleicht jetzt schon !

Wir haben heute schon das fast dichteste Autobahn und Straßennetz der Welt !
Außerdem: Wir schaffen es kaum mehr, die bestehende Infrastruktur zu erhalten, Deutschland lebt auch insoweit auf Pump !

Zu Recht legt insoweit die derzeitige Bundesregierung mit Minister Ramsauer (CSU) lt. Pressemeldungen den Schwerpunkt auf die Sanierung der bestehenden Verkehrswege !

Was uns aber fehlt in Mitteleuropa, genauer, was ganz selten ist, ist auch so eine Region wie unser ehemaliges "Bombodrom":

Ja, sogar und gerade mit unserem ehemaligen Bombodrom ist Staat zu machen, nicht nur mit dessen Geschichte:
Denn dieses Areal, zum Großteil nicht begehbar, ist gerade darum zu einem Ankerbiotop einer unberührten Natur geworden, mit vielfältiger Flora und Fauna, es birgt für solcherart Interessierte vielerlei Geheimnisse und Überraschungen: Und zwar eben nicht nur im Gebiet des ehem. Bombodroms selbst, sondern auch für alle angrenzenden Gebiete.

Mir bekannt, daß - angeblich - 80 % der Bürger der betroffenen Region dafür sein sollen.

(Auch) dieser Umfrage traue ich nicht, es kommt bei den Umfragen z.B. auf die genaue Fragestellung(en) an, auf die Infos, die mitgegeben werden,
auf Vorkenntnisse des Befragten, auf Verheißungen und Versprechungen von Politik und interessierten Kreisen, denen das Projekt aus anderen Gründen nutzt !

Außerdem: Man muß auch Rückgrat zeigen: Wenn alle anderen, alle Wähler und sie und meine eigene Familie, eine ganz andere Meinung hätten,
werde ich weiterhin in einer solchen Frage zu meiner Überzeugung stehen !

Weil ich denke, daß keine A 14 langfristig mehr Segen bringt !

Insbesondere unter Ökologischen Gesichtspunkten:

Danach wäre die A 14 eine mittlere Katastrophe und störte die Wirtschaftszweige Naturtourismus und Gesundheitstourismus erheblich !
Gerade auch den in der Prignitz gut entwickelten Radtourismus.

Wir sollten auch bedenken, daß zusätzliche Straßen zusätzlichen Verkehr anziehen, insbesondere vor allem Durchgangsverkehr.

Auch: Unser Tafelsilber, die schöne Landschaft, unsere Kultur- aber auch Naturlandschaft, verliert ihren Wert und Reiz, wenn sie durch große Straßen zerschnitten wird.

Menschen in Autobahn-nahen Dörfern, z.B. an der Autobahn bei Wittstock - Herzsprung, leiden zu alldem oft psychisch und physisch am LKW-Verkehr,
vor allem wegen der sog. "Mautflüchter", also großer LKW`s, die gerade auch nachts die Autobahn auf d. Landstraße umfahren, um der Maut zu entgehen.
in einem solchen Dorf, ca. 150 Einwohner, haben mir die Menschen berichtet, hätte es in den letzten 3 Jahren 4 Schlaganfälle gegeben.
Die Menschen geben dem ständigen nächtlichen Lärm der LKW ´s eine erhebliche Mitschuld, ich meine: zu recht !

Ich erzähle ihnen gerne noch mehr Einzelheiten, falls ich sie bisher nicht überzeugt habe.
Sollte ich am Telefon (033931/39131) nicht anwesend sein, bitte Nachricht hinterlassen, wann Sie am besten für meinen Rückruf erreichbar sind !