Frage an Hanns-Dieter Schlierf von Dr. Alexander H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Schlierf,
als angestellter Internist in einem Krankenhaus mit Arbeitsbedingungen, die - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - bemerkenswert sind, habe ich folgende Frage: Wie wird die ÖDP in Europa abstimmen,wenn es um den Arbeitsschutz von angestelltem ärztlichen Personal in Kliniken geht?
Es gibt Bemühungen, den bisher erreichten Schutz auszuhebeln. Dieser Schutz war vor einigen Jahren vom EuGH erzwungen (!) worden und hatte zumindest die Abschaffung von 32-Stunden-Schichten zur Folge. 24-Stunden-Dienste gibt es jedoch häufig weiterhin. Es gibt sogar Stimmen, das bisher Erreichte wieder rückgängig zu machen. Aus meiner Sicht als Betroffener wäre das skandalös und würde auch Patientinnen und Patienten gefährden.
Was sagen Sie?
Herzliche kollegiale Grüße
Dr. Alexander Horn
Sehr geehrter Kollege!
Die ÖDP steht für Schutz der Umwelt und der Menschen vor dem Zugriff von Großkonzernen.
Damit ist aus meiner Sicht schon sehr viel ausgesagt.
In sehr vielen Statements spricht sich unsere Partei z.B. gegen das Outsourcing von Leistungen am Krankenhaus aus, gegen die Konzernisierung der stationären Versorgung usw.
Es wird allerhöchste Zeit, dass sich unsere Regierung darauf besinnt, dass regieren bedeutet, die Interessen der Bürger zu vertreten und nicht in erster Linie die Interessen von Großbanken und Konzernen.
Gerade im Moment sind unsere großen Parteien mit den Freihandelsabkommen (TTIP, TISA usw.) dabei, erneut den Großkonzernen den Weg zu ebnen.
Ich finde das nicht mehr erträglich.
Es wird höchste Zeit, dass diesem Vorgehen ein Riegel vorgeschoben wird.
Arbeitsschutz wird in unserer Partei sehr hohe Priorität eingeräumt.
Arbeitszeiten, die Ärzte überfordern und Patienten gefährden, kommen für uns nicht in Frage.
Mit den DRGs wird den Kliniken immer weiter der Hahn zugedreht, während sich der Staat immer mehr aus seiner Verantwortung für die Gesunderhaltung der Bürger herausstiehlt, weil die Steuergelder für ESM und andere Riesenprojekte verpulvert werden.
Wir brauchen ganz dringend ein Umdenken.
Die ÖDP ist unabhängig von Konzerninteressen, weil sie vollständig Firmenspenden ablehnt.
Das tut uns weh, weil wir dadurch sehr viel weniger Geld für Hochglanzprospekte und Medienkampagnen haben aber nur so erhalten wir uns unsere Unabhängigkeit.
Wenn Sie TTIP und die anderen Freihandelsabkommen verhindern wollen, die Arbeitnehmerrechte gefährden, sollten Sie bei der Europawahl die ÖDP wählen.
Mit freundlichen Kollegialen Grüßen
Hanns-Dieter Schlierf