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Hanns-Dieter Schlierf
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Frage von Jasmine G. •

Frage an Hanns-Dieter Schlierf von Jasmine G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Schlierf,

industriell zugesetzte Geschmacksverstärker sind keine Gewürze, sondern chemische Substanzen, die unabhängig vom Aroma eines Nahrungsmittels ein künstliches Hungergefühl im Gehirn simulieren.

Glutamat stellt eine Gefahr dar, denn es greift in das körpereigene System der Botenstoffe ein. Dort kann es die Körperfunktionen durcheinander bringen. Das Gefährlichste aber ist: Eine Überschwemmung der Nervensynapsen mit Glutamat hat eine zerstörerische Wirkungen auf die Hirnzellen, weil es die Neuronen tötet. Darum betont der renommierte Heidelberger Neurowissenschaftler und Alzheimer-Spez. Konrad Beyreuther, Prof. am Zentrum f. Molekulare Biologie der Ruprecht-Karls-Univ ersität Heidelberg sowie Staatsrat für Lebens- und Gesundheitsschutz u.damit Mitglied des Baden-Württembergischen Kabinetts: "Glutamat ist ein Nervenzellgift," und er findet das "Besorgniserregend": Der Stoff werde "heute bei allen neurogenerativen Erkrankungen als kritischer Punkt angesehen", weil er die Entstehung von Krankheiten fördern könne, bei denen das Hirn langsam abstirbt: Alzheimer vor allem, aber auch Parkinson und Multiple Sklerose.

Ein Nervenzellgift hat auch in kleinen Mengen nichts in Nahrungsmitteln verloren. Davon abgesehen summiert sich die Menge der Einnahme, da es inzwischen in Lebensmitteln fast überall zu finden ist.

Angemerkt sei auch, das Aspartam sehr bedenklich ist und selbst in Kinderprodukten häufig vorkommt.

Wie stehen Sie zu ungesunden/giftigen Zusatzstoffen (Glutamate/Aspartam usw.) und kommende, neuentwickelte, ungesunde Zusatzstoffe in Lebensmitteln?

Würden Sie sich dafür einsetzen, dass es zukünftig neue, entsprechende, Regeln bezüglich Deklarationen geben wird, die keine Tarnkappen (z.B. Hefe/Würze = Glutamate) mehr enthalten und es so der Industrie nicht mehr möglich gemacht wird und zu verschaukeln bezüglich Inhaltsangaben?

Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüssen

J. Gröschel

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Gröschel!

Vielen Dank für Ihre Frage bei Abgeordnetenwatch!

Sie sagen nicht zu Unrecht, dass viele Zusatzstoffe in unserer Nahrung, hier insbesondere Glutamat, bedenklich sind. Da haben Sie sicher Recht. Ein Mix aus den unterschiedlichsten Zusatzstoffen ist zudem sicherlich zusätzlich bedenklich. Problem ist das ungezügelte Profitstreben vieler Konzerne. Da werden Nebenerscheinungen wie Verstärkung des Hungergefühls und ähnliches gerne mitgenommen. Leider tragen wir als Verbraucher einen Teil der Schuld mit. Denn Viele suchen eben gerade die Produkte, die besonders kräftig schmecken, ohne danach zu fragen, wie der Geschmack entsteht. Die meisten sind aber einfach nicht genügend informiert.

Deshalb ja gerade unsere Forderung, bereits in Kindergarten und Schule mit einer gesunden Ernährung zu beginnen und gesunde Ernährung und andere Fragen der Gesundheitsvorsorge in den Schulplan zu integrieren sowie die Forderung, die Inhaltsstoffe noch deutlicher zu kennzeichnen und biologisch erzeugte Nahrungsmittel mit regionaler Vermarktung zu fördern.

In unserer heutigen Gesellschaft sollte sich neben diesen Maßnahmen aber jeder an der eigenen Nase fassen und eher zu gesunden Nahrungsmitteln greifen.

Mir ist schon bewusst, dass in einer Familie, in der beide in die Arbeit gehen, das Kochen keine so große Zeitspanne einnehmen kann, weil man die Zeit oft effektiv nicht hat. Trotzdem ist es schon sinnvoll, auch in diesem Bereich anzusetzen und Nahrung selbst zuzubereiten und nicht auf (eben häufig mit Geschmacksverstärkern "verbesserte") Fertignahrung zu setzen.

Das ist aber nicht im Interesse der Mächtigen.

Hier gilt es, gemeinsam für eine Trendwende einzutreten. Viele sind schon dabei.

Mit freundlichen Grüßen

Hanns-Dieter Schlierf