Frage an Hanns-Dieter Schlierf von Oliver P. bezüglich Gesundheit
Was halten Sie von der elektronischen Gesundheitskarte?
Sehr geehrter Herr Peter!
Vielen Dank für Ihre Frage in Abgeordnetenwatch zur elektronischen Gesundheitskarte, abgekürzt auch eCard genannt.
Die eCard ist für mich ein weiterer Angriff auf das Arztgeheimnis. Denn die Daten werden ja nicht auf der Karte gespeichert; dort befindet sich nur ein elektronischer Schlüssel. Die Daten gehen übers Internet zu einem angeblich sehr sicheren Rechner.
In unserem Ärztenetz haben wir ein System entwickelt, das das Arztgeheimnis schützt und trotzdem sämtliche wichtigen Befunde allen mitbehandelnden Ärzten zur Verfügung stellt.
Es handelt sich um einen einfachen Schnellhefter, der diese Befunde enthält. Den nimmt der Patient zu Arztkontakten mit.
Damit hat er die volle Kontrolle über seine Befunde. Andere Versuche, z.B. mit USB-Sticks sind mir ebenfalls bekannt.
Das häufig gehörte Argument, die Notfalldaten wären mit der eCard schneller verfügbar, zählt nicht, denn die können viel besser und schneller in der Brieftasche neben oder auf der Krankenversichertenkarte mitgeführt werden. Dann ist kein Lesegerät erforderlich, das ein Arzt außer Dienst ja wohl auch nicht immer dabei hat.
Testläufe mit 10.000 Karten haben erhebliche Probleme aufgezeigt, insbesondere steigt der zeitliche Aufwand für den Arzt durch die eCard stark an!
Der eigentlich zwingend vorgeschriebene Test mit 100.000 Karten hat noch nicht einmal begonnen.
Trotzdem wird die Karte jetzt bereits versendet. Manche Kassen gehen dabei sehr aggressiv vor und drohen zum Teil sogar damit, den Patienten den Versicherungsschutz zu entziehen, wenn sie nicht mitmachen.
Die Kosten sind bereits jetzt immens, die Karte ist bisher nur eine Vorgängerversion, man weiß jetzt bereits, dass sie demnächst schon wieder ausgetauscht werden muss.
Verdienen wollen an der Karte die Elektronik-Konzerne. Das sind inzwischen aber wohl die einzigen, die diese Karte noch wollen, denn bereits 3 Ärztetage haben sie abgelehnt. Hauptargument ist der Datenschutz.
Weitergehende Informationen hierzu bekommen Sie auch über die Internetseite meiner Kollegin Silke Lüder www.stoppt-die-e-Card.de und auf der Seite von Renate Hartwig www.Patient-informiert-sich.de
Ich hoffe, Ihre Frage damit zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Hanns-Dieter Schlierf