Sehr geehrter Herr Demir, jährlich verlieren 10tausende Trennungskinder den Kontakt zu einem Elternteil aufgrund manipulativen Verhaltens des/der Ex-PartnerIn. Was planen Sie dagegen?
Laut Dr. Stefan Rücker, Koordinator der PETRA-Studie Kindeswohl und Umgangsrecht im Auftrag des Bundesfamilienministeriums, ist etwa jedes 5 Trennungskind von induzierter Eltern-Kind-Entfremdung betroffen. Finalisiert verlieren sie den Kontakt zu einem Elternteil vollständig, was für sie oft gravierende Beeinträchtigungen ihrer Persönlichkeitsentwicklung nach sich zieht. Eine eingeschränkte Beziehungsfähigkeit mündet in hohen transgenerationale Wiederholungsraten. Die Fachwelt spricht von psychischem Kindesmissbrauch mit nicht minder schweren Konsequenzen als bei physischer Gewalt.
Die Experten-Anhörung vor dem Rechts-Ausschuss mahnte bereits im November 2019 dringlichen Reformbedarf im Familienrecht an.
Sehr geehrter Herr R.
vielen Dank für Ihre Frage.
Wir werden in der Koalition das Familienrecht reformieren und modernisieren.
Wir schaffen die Bedingungen für eine am Kindeswohl orientierte partnerschaftliche Betreuung minderjähriger Kinder auch nach der Trennung und Scheidung der Eltern.
Und wir werden gemeinsam mit den Ländern die Erziehungs-, sowie Trennungs- und Konfliktberatung verbessern und dabei insbesondere das Wechselmodell in den Mittelpunkt stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Hakan Demir