Mehr Personal wegen Einbürgerungsreform
Sehr geehrter Herr Demir, ist es geplant, deutschlandweit mehr Personal wegen der Einbürgerungsreform zu schaffen? In großen Städten wie Berlin gibt es jetzt schon enorme Rückstände, in Thüringen /Apolda bekommen die Leute Termine für die Erstberatung für das Jahr 2026!!! Gibt es Pläne/Schritte, um die Situation zu verbessern?
Sehr geehrte Frau L.,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Zwar wird das Gesetz durch den Wegfall des generellen Verbots der Mehrstaatigkeit auch Verwaltungserleichterungen mit sich sich bringen - insgesamt stimme ich Ihnen aber zu, dass auf die Behörden durch die zu erwartende steigende Fallzahl mehr Arbeit zukommt. Zudem sind die Wartezeiten bei Einbürgerungsverfahren an zu vielen Orten schon jetzt abschreckend lang.
Die Verantwortung für die Umsetzung des Gesetzes liegt jedoch in der Hand der Länder, Landkreise und Kommunen. Deshalb ist auch keine bundesweite Initiative zur Schaffung von mehr Personalkapazitäten geplant.
Als Befürworter der Einbürgerungsreform setze ich mich aber natürlich in meiner politischen Arbeit dafür ein, dass überall die notwendigen Kapazitäten für zeitlich akzeptable Einbürgerungsverfahren geschaffen werden. In Berlin unterstütze ich dabei den Kurs der Landesregierung, zu digitalisieren, zu zentralisieren und Personal deutlich aufzustocken. Hier finden Sie einen guten Artikel über die neue zentralisierte Einbürgerungsbehörde in Berlin: https://www.tagesspiegel.de/berlin/wir-wollen-wartezeiten-verkurzen-berliner-zentralstelle-soll-zahl-der-einburgerungen-mehr-als-verdoppeln-11065081.html
Ich würde Ihnen empfehlen, bei Ihnen vor Ort ebenfalls die politischen Akteur:innen zu fragen, wie konkret der Rückstau bei den Einbürgerungsverfahren abgebaut wird und ob genug Kapazitäten für die Umsetzung des neuen Gesetzes geschaffen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Hakan Demir