Dürfen Fachkräfte (Inlandische Ausbildung) mit dem Aufenthaltserl. 19D nach 2 Jahren Niedergelassen werden?wie Fachkräfte mit Aufenthaltserl. 18 a,b,c? was ist Unterschied? Ist es nicht ungerecht ? Mf

Sehr geehrter Herr H.,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Sie weisen zu Recht darauf hin, dass es im Aufenthaltsgesetz unterschiedliche Bestimmungen für den Erwerb der Niederlassungserlaubnis gibt, darunter neben der generellen Regelung in § 9 des Aufenthaltsgesetzes auch die beschleunigten Zugangsmöglichkeiten für ausländische Fachkräfte, Inhaber:innen der Blauen Karte EU oder Selbstständige. Diese besonderen Bestimmungen für Fachkräfte gelten aber nur dann, wenn die Personen unmittelbar mit dem entsprechenden Aufenthaltstitel eingereist sind und nicht, wenn über den Weg der Duldung der heutige Aufenthaltstitel erreicht wurde. 

Ich setze mich dafür ein, dass es für alle Menschen, die sich in Deutschland ihr Leben aufbauen, einen schnellen Weg zur Niederlassungserlaubnis gibt. Deshalb halte ich es weiterhin für richtig, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, die Voraufenthaltszeit für die Niederlassungserlaubnis grundsätzlich auf 3 Jahre abzusenken.

Außerdem möchte ich Sie noch auf die Möglichkeit zur Einbürgerung hinweisen. Mit der im Januar kommenden Reform des Staatsangehörigkeitsrechts können Sie bereits nach 3 bis 5 Jahren eingebürgert werden. Dies bietet zudem den Vorteil, dass Sie mit allen Rechten und Pflichten, insbesondere auch dem Wahlrecht, vollständig gleichberechtigt in Deutschland leben können.

Ihren konkreten Fall besprechen Sie am besten mit Ihrer zuständigen Behörde vor Ort oder mit einer Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (hier können Sie suchen, welche Beratungsstellen es in Ihrer Nähe gibt: https://bamf-navi.bamf.de/de/Themen/Migrationsberatung/) 

Mit freundlichen Grüßen

Hakan Demir