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Frage von Matthias H. •

Frage an Hagen Seifert von Matthias H. bezüglich Verkehr

1.) Sind sie für oder gegen Stuttgart 21?
2.) Sind Sie für oder gegen das bestehende mehrgliedrige Schulsystem?

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PIRATEN

Hallo Herr Haussknecht.

1.) Ich persönlich bin gegen Stuttgart 21. Auch der Schlichterspruch konnte mich nicht davon überzeugen, dass dieses Projekt notwendig ist und ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis besteht. Mit Blick auf die Mängel, die während der Schlichtung aufgedeckt wurden, muss ich schon allein deswegen sehr kritisch sein und die bisherige Planung massiv in Frage stellen. So sieht kein gut geplantes Großprojekt aus.

Mir ist allerdings durchaus bewusst, dass viele Bürger Stuttgart 21 befürworten und es daher eine Spaltung im Ländle gibt. Beide Seiten kämpfen so verbissen und energisch, wie ich es selten erlebt habe. In meinen Augen ist dies derzeit das größere Problem bei Stuttgart 21. Die Schlichtung brachte, wie bereits erwähnt, nicht die erhoffte Versöhnung und das Verhalten von Herrn Mappus und der Landesregierung trägt immer noch nicht dazu bei, dass sich der Streit in naher Zukunft legen könnte.

Der Schritt, alle Alternativen der Öffentlichkeit vorzustellen, den Fragen von Laien und Experten auszusetzen und anschließend die Bürger zu befragen, muss endlich nachgeholt werden.

2.) In unserem derzeitigen Schulsystem werden die Kinder viel zu früh in Kategorien einsortiert, um sie dort auf das Berufsleben vorzubereiten. Da unser Leben in den vergangenen Jahren leider immer komplizierter geworden ist und wir uns beruflich und auch privat viel häufiger auf neue Situationen einstellen müssen, helfen wir den Schülerinnen und Schülern nicht, wenn wir sie wie im letzten Jahrtausend ausbilden. Ein modernes Bildungssystem muss mehr auf die einzelnen eingehen und jedem die Chance geben sich zu entfalten.

Jeder Mensch muss von unserem Bildungssystem zu einem eigenständig denkenden Menschen erzogen werden. Wichtiger als das auswendig lernen von Zahlen und Fakten ist die Fähigkeit Zahlen und Fakten zu verstehen und zu hinterfragen. Nicht etwas zu lernen darf das Ziel sein, sondern das Lernen, wie man lernt. Damit geben wir jedem Kind die Möglichkeit sein Leben so zu gestalten wie es will und kann, und somit auch seinen Teil zur Gesellschaft beizutragen.

Das dreigliedrige Schulsystem hat ausgedient und muss dringend ersetzt werden. Innerhalb der Piratenpartei hat sich das differenzierte, integrierte Kurssystem durchgesetzt. Wichtig ist uns allerdings, den Eltern, Schülern und Schulträgern die Möglichkeit zu geben, alternative Schulformen anzuwenden. Ein Schulsystem, welches in Ludwigsburg mit z. B. 3 Gymnasien an einer Stelle funktioniert, muss in Remseck (Aldingen) mit einem Gymnasium nicht zwingend auch funktionieren.

Freundliche Grüße,
Hagen Seifert