Frage an Guido van den Berg von Rüdiger W. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr van den Berg
In der Verbraucherzentrale, Beratungsstelle Bergheim, kann die wachsende Anzahl der Anfragen auf Basis der derzeitigen Finanzierung (50% Land, 25% Kreis, 25% Kommune) nur von einer Person erledigt werden. Hierbei ist besonders die mangelnde telefonische Erreichbarkeit die Achillesferse. Damit einerseits die Ratsuchenden besser telefonisch durchkommen, andererseits eine zeitnahe persönliche Beratung möglich bleibt, ist eine personelle Aufstockung der Beratungsstelle Bergheim dringend erforderlich. Hierzu müssten auf der einen Seite das Land, auf der anderen Seite der Kreis und die Kommune zu gleichen Teilen einen Zuschuss leisten.
Mit welchen Maßnahmen wollen Sie dieses Anliegen unterstützen, das den Bürgerinnen und Bürgern in Bergheim zugute kommt?
Mit freundlichen Grüßen
Rüdiger Waldschmidt
Sehr geehrter Herr Waldschmidt,
die Verbraucherzentrale NRW e.V. mit seinen 21 Beratungsstellen übernimmt für die Bürgerinnen und Bürger eine äußerst wichtige Aufgabe. Dabei ist die lokale Präsenz der VZ enorm wichtig, da insbesondere die persönliche Beratung in den vielfältigen Bereichen unerlässlich ist. Die Beratungsstellen leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Menschen, die aus eigener Kraft keinen Ausweg mehr aus einer Notsituation sehen. Gleichzeitig wirken sie auch präventiv und bewahren viele Menschen vor Schaden. Ich will die beiden Beratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis nicht missen.
Die derzeitige Landesregierung hat in der nun zu Ende gehenden Legislaturperiode die Mittel für die Verbraucherzentralen stark gekürzt. Die SPD möchte diese Kürzungen wieder rückgängig machen, d.h. die Mittel wieder auf das Niveau von 2005 anheben.
Klar ist dabei auch, dass die Zuschüsse des Kreises stabil gehalten werden müssen. Alle Akteure müssen hier die Verantwortung übernehmen, um die unabhängige Beratung ihrer Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. In den vergangenen Jahren hat die SPD-Kreistagsfraktion stets einen engen Austausch mit den beiden Beratungsstellen in Bergheim und Brühl gepflegt. Wir sollten dies fortsetzen und auch die Möglichkeiten einer ggf. notwendigen Personalaufstockung zu besprechen.
Grundsätzlich stehe ich für eine verlässliche Finanzierung und für den flächendeckenden Ausbau der unabhängigen Verbraucherberatungsstellen, die oft die erste und einzige Anlaufstelle für Fragen und Beschwerden sind. Gerade wenn man sieht, dass viele Verbraucher schweren Schaden in der Finanzmarktkrise erlitten haben, weil sie ihren Bankberatungen vertraut haben, ist es für die Zukunft wichtig, dass es gelingt, etwas wie einen "TÜV" für Geldprodukte zu entwickeln. Ich denke, dass auch hier die Verbraucherberatung eine wichtige Rolle spielen wird. Wie Sie wissen, besteht darüber hinaus bei der Schulden- und Insolvenzberatung großer Handlungsbedarf. Die SPD will hier nachlegen, da die Mittel trotz erhöhter Beratungszahlen seit 10 Jahren nicht mehr angehoben wurden.
Es würde mich sehr freuen, als Landtagsabgeordneter für die Menschen in unsere Region an diesen Themen zu arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Guido van den Berg