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Günther Oettinger
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Frage von Klaus P. •

Frage an Günther Oettinger von Klaus P. bezüglich Soziale Sicherung

Rentenalter 67? Voraussetzungen dafür sind nicht vorhanden. Es gibt keine Arbeit für Ältere. Die Voraussetzungen kann die Politik nicht schaffen, das kann nur die Wirtschaft (Politik kann nur Rahmenbedingungen für Wirtschaft schaffen). Wieso ist das Gesetz, (obwohl es kommen muss) schon jetzt geschaffen worden. Es wird arbeitslosigkeit um 2 Jahre verlängert, Arbeitsverträge laufen mit 65 aus,es gibt keine Arbeit für 52 Jahre (eintritt mit 15-67 Rente)

Die Älteren Bürger sollen doch die Rentenkassen sanieren.
Bedenken Sie bitte auch die Arbeitslosigkeit. Bei der Arbeitslosenversicherung des Bundes bekommt man für bis zu 50 Jahren Beitragszahlung 1-1,5 Jahre Geld, das dürfte sich keine private Versicherung erlauben. In Berlin-Mitte haben Sie gesagt, das Land BW hat Geld und kann im öffentl. Dienst mehr zahlen, ist das war?????

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Pelkmann,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 12. Februar zum Thema "Anhebung des Renteneintrittsalters".

Das Renteneintrittsalter soll ab 2012 schrittweise bis 2029 erhöht werden. Ab dann gilt: Die volle Rente gibt es erst mit 67. Nach der jetzt beschlossenen Regelung bleibt es aber dabei, dass man nach 45 Beitragsjahren ohne Abzüge mit 65 Jahren in Rente gehen kann. Die Details der Regelung werden aber erst im Gesetzgebungsverfahren endgültig beschlossen.

Warum ist dieser Schritt notwendig geworden?
Die Menschen in Deutschland werden erfreulicherweise immer älter. Damit müssen Renten aber auch länger bezahlt werden. So ist die durchschnittliche Rentenbezugsdauer von 1960 bis heute um 70 Prozent gestiegen - von damals 10 Jahre auf heute 17 Jahre. Das heißt: Die Rentenkasse hat deutlich höhere Ausgaben. Abgesehen davon werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren. Im Schnitt bekommen Frauen hierzulande 1,34 Kinder. Damit gehört die Geburtenrate in Deutschland zu den niedrigsten weltweit. Das heißt: Es gibt immer weniger Beschäftigte, die über ihre Sozialbeiträge die Renten der Älteren finanzieren. Die Rentenkassen haben geringere Einnahmen. Fazit: Immer weniger jüngere Menschen müssen die Renten für immer mehr ältere Menschen aufbringen. Die Rentenkasse ist deshalb unter Druck geraten. Die Finanzdecke ist inzwischen so dünn, dass Ende 2005 erstmals ein Darlehen des Finanzministers notwendig wurde, um die Renten pünktlich zahlen zu können. Die demographische Entwicklung erfordert deshalb eine neue Austarierung der Generationengerechtigkeit.

Die Anhebung des Renteneintrittsalters ist in der beschlossenen Form vertretbar. Denn zum einen wird das Renteneintrittsalter schrittweise und über einen langen Zeitraum angehoben. Außerdem sollen gleichzeitig die Beschäftigungschancen für ältere Arbeitnehmer verbessert werden. Die gesetzliche Rente wird auch künftig die wichtigste Säule der Altersicherung bleiben. Eine kapitalgedeckte Ergänzung der gesetzlichen Rente durch betriebliche und private Vorsorge ist aber unerlässlich.

Weitere Informationen zur Politik der CDU finden Sie unter www.cdu-bw.de. Ich bitte Sie herzlich, weitere Fragen direkt an mich zu adressieren - und zwar über das Kontaktformular auf meiner Homepage: http://www.guenther-oettinger.de/index.php?id=297

Mit freundlichen Grüßen

Günther H. Oettinger MdL
Ministerpräsident