Frage an Günter Krings von Christiana K. bezüglich Bildung und Erziehung
Wie wollen Sie das Image von Hauptschulen, insbesondere der kath. Hauptschule Neuwerk aufbessern?
Die Leherer an dieser Schule sind spitze, sie kümmern sich um jeden Einzelnen, auch in Ihrer Freizeit. Die Klassen sind klein. Durch diese Schulform und die Einstellung der Lehrer/innen kann unser Sohn eine Regelschule besuchen und muß nicht auf eine Förderschule, wobei es nicht einmal eine entsprechende gibt ( unser Sohn hat ADHS und ist Asperger Autist).
Oder soll es noch mehr Gesamtschulen geben, die vor allem von Hauptschülern besucht werden, dann hätte "das Kind" nur einen anderen Namen, der sich besser anhört?!
Sehr geehrte Frau Kempkes,
vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Thema „Förderung von Hauptschulen“. Als Mitglied des Deutschen Bundestages möchte ich eingangs darauf hinweisen, dass die Schulpolitik vor allem in der Verantwortung der Länder liegt. Da ich jedoch Mitglied im Landesvorstand der CDU Nordrhein-Westfalen bin, möchte ich Ihnen gerne die Schulpolitik der Union erläutern.
Seit der Regierungsübernahme der CDU im Jahr 2005 gibt es vier Säulen in der Schulpolitik: Mehr individuelle Förderung, mehr Eigenverantwortung, mehr Leistung und mehr Zukunftsorientierung. Unabhängig von ihrer Herkunft und dem Status ihrer Eltern sollen alle Kinder die bestmöglichen Chancen zur Entfaltung erhalten. Die Oppositionsfraktionen von SPD und Grünen wollen die Menschen glauben machen, durch die Abschaffung von Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien, kurz durch eine Einheitsschule, ließen sich alle schulpolitischen Probleme lösen. Diese Debatte ist ideologiegeladen und rückwärtsgewandt. Sie schafft nur neue Probleme.
Die CDU geführte Landesregierung hat den Unterrichtsausfall erfolgreich bekämpft. Durch mehrere tausend neue Lehrer konnte die Zahl der ausgefallenen Stunden in den vergangenen vier Jahren bereits halbiert werden. Die CDU hat außerdem den Ausbau von Ganztagsangeboten an allen Schulformen ausgebaut. Bis zum Jahr 2010 sollen 450 neue Ganztagsschulen im weiterführenden Bereich geschaffen werden. Statt darüber zu debattieren in welcher Schulform Unterricht stattfinden soll, brauchen wir Debatten darüber, was im Unterricht stattfinden soll. Gerade im Ausbau der Ganztagsangebote liegt eine große Chance. Einseitig sind hier jahrelang die Gesamtschulen durch SPDgeführte Regierungen gefördert worden. Die Union hat nun eine Hauptschuloffensive auf den Weg gebracht. Sie sollen gestärkt werden, indem bis zum Jahr 2012 rund 50.000 neue Ganztagsplätze geschaffen werden.
Ich wünsche mir sehr im Sinne der betroffenen Schulen und vor allem der Schüler an den Hauptschulen, dass die Debatten über eine Abschaffung der Hauptschulen endlich aufführen. Die Hauptschulen sind mit ihrer praxisbezogenen Förderung der Schüler enorm wichtig. Insofern habe ich mich sehr über Ihre Anfrage gefreut.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günter Krings