Wird die CDU beim Thema Cannabis vor der SPD einknicken?
Sehr geehrter Herr Krings,
ich habe die CDU/CSU gewählt,da mir die Antihaltung gegen die Cannabis Legalisierung zugesagt hat.Nun habe ich aber aktuell,bedenken das diese gar nicht mehr zur Debatte steht,da man unbedingt eine Einigung mit der SPD erzielen möchte.
Obwohl dieses Thema im Wahlkampf immer sehr hoch gehalten wurde,gerade auch von Herrn Söder.Wie ist ihre Meinung zu dem ganzen?
Und auch würde ich gerne wissen,wie der Kinder und Jugendschutz bei der Telemedizin gewährleistet wird? Da es meistens schon reicht einen Fragebogen auszufüllen um ein Rezept zu bekommen.Wie kann gewährleistet werden,dass Kinder und Jugendliche nicht über diesen einfachen Weg Cannabis beziehen?
Mit freundlichen Grüßen
S.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 08.03.2025 zur Legalisierung von Cannabis.
Das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung der Ampel-Koalition lehnen wir weiterhin ab.
Die Legalisierung von Cannabis aufgrund des Cannabis-Gesetzes hat weder den Konsum begrenzt noch den Schwarzmarkt zurückgedrängt.
Das Gegenteil ist der Fall: Unsere Kinder und Jugendlichen werden einer erhöhten Gefahr von Drogenkonsum und Sucht ausgesetzt. Darüber hinaus können wir einen illegalen Handel nicht hinnehmen und brutale Bandenkriege nicht akzeptieren.
Unter anderem belegen neue Studienergebnisse aus Kanada einen Anstieg von Psychosen nach der dort erfolgten Cannabis-Legalisierung.
Unser Ziel ist es, unsere Kinder und Jugendlichen besser zu schützen und die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern. Das derzeitige Gesetz erreicht genau das Gegenteil. Es schützt Dealer und schafft neue Probleme, anstatt bestehende zu lösen.
Es muss eine unbürokratische, alltagstaugliche Rückabwicklungsmöglichkeit gefunden werden. Wie diese konkret aussieht, wird teil der Koalitionsverhandlungen sein.
Im Bereich Telemedizin muss der Kinder- und Jugendschutz selbstverständlich auch weiterhin gewährleistet werden. Hier ist bereits auch heute Voraussetzung für die Verschreibung von Medikamenten, dass die persönliche Chipkarte zur Legitimation und Identifikation eingelesen wird bevor Rezepte für ein minderjähriges Kind/Jugendlichen ausgestellt werden. Ein einfacher Fragebogen reicht für ein Rezept nicht aus. Dies gilt ebenfalls für privat Versicherte.
Gerne kann ich Ihre Frage bei weiterem Interesse nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen an den neuen gesundheitspolitischen Sprecher weiterleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günter Krings
Weitere Fragen an Günter Krings
Gerne verweise ich auf dem Bericht des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung aus dem Jahr 2023: „Technischer Bericht – Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis“.
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