Frage an Gudrun Köncke von Erich G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Köncke,
mich für Ihre Antwort zu bedanken, fällt mir schwer, weil ich Ihre Reaktion auf meine in der Anzahl doch recht überschaubaren Fragen nicht als inhaltliche Antworten verbuchen kann.
Ich hatte recht schlichte und punktgenaue Fragen zum Hamburgteil einer bundesweiten 50+ - Maßnahme gestellt, die erhebliche handwerkliche Mängel aufwies.
Herr Uldall bleibt in seinem Projektabschluss den präzisen Nachweis für einen Erfolg des Projektes schuldig.
Dieses Projekt steht symtomatisch für viele.
Seit längerem pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass derartige Maßnahmen für die Träger immer recht lukrativ sind, der Nutzen für viele Teilnehmer und damit für die Volkswirtschaft höchst fragwürdig ist.
Hochqualifizierte Erwerbslose, die in diese Maßnahmen abgestellt werden, empfinden derartigen "Qualifizierungen" nicht nur als nicht förderlich, sondern als psychisch schädlich.
Frau Köncke, kann es sein, dass Ihnen diese Aspekte nicht bekannt sind?
Mit freundlichen Grüssen
Erich Gengerke
Sehr geehrter Herr Gengerke,
Da Sie sich ja sehr intensiv und auch bereits seit längerer Zeit mit dem Thema befasst haben, wird Ihnen auch nicht entgangen sein, dass wir - die GAL-Fraktion - uns bereits fast zu jeder einzelnen 1-Euro-Job-Maßnahme gäußert haben, dass wir bisher die entschiedensten Kritik an der Hamburger 1-Euro-Praxis formuliert haben - und den Wert für den Arbeitslosen - hinsichtlich einer Qualifizierung oder verbesserten Integration massiv und kontinuierlich in Frage stellen - dazu kommt die, auch von Ihnen beschriebene, psychische Belastung, denen Arbeitslose ausgesetzt sein können.
Mehrere Hundert Anfragen, Anträge und Pressemitteilungen liegen seit den letzten drei Jahren (seit Einführung der 1-Euro-Jobs) hinter uns - ohne dass sich etwas geändert hätte. Deshalb geben wir die Hoffnung nicht auf - und schließlich könnte sich ab dem 24.02. so einiges ändern. Vielleicht wollen Sie uns dabei unterstützen. Unsere Zielrichtung ist, ein Angebot für Arbeitslose zu schaffen, dass auf Qualifizierung und Weiterbildung, Vermittlung und zusätzliche sinnvolle Beschäftigung basiert.
Nochmals zu Ihren konkreten Fragen. Ich stimme Ihnen vollständig darin zu, dass der Projektauftrag, der sich auf eine massenhafte Umsetzung von 1-Euro-Jobs konzentriert, eine Verschwendung von Steuergeldern bedeutet. Ganz richtig sehen Sie jetzt Herrn Uldall in der Beweispflicht!
Mit vielen Grüßen
Gudrun Köncke