Frage an Giyasettin Sayan von Tatjana Dr. B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Sayan,
wie stehen Sie zu der geplanten Zusammenlegung des beiden Gymnasien Coppi und Kant. Was halten Sie von dem Bürgerbegehren zu dieser Frage?
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Tatjana Böttcher-Ilal
Sehr geehrte Frau Dr. Böttner-Ilal,
haben Sie Dank für Ihre Fragen.
nachdem sich unsere Basisgruppen lange mit dem Problem der Gymnasien in Lichtenberg beschäftgt haben, und ich viele Gespräche darüber geführt habe, stimme ich letztendlich der Zusammenführung der beiden Gymnasien Coppi & Kant sowie dem damit verbundenen Wegzug vom Forster-Gymnasium zu.
Es ist keine einfache Entscheidung. Mir ist klar, dass dadurch für viele Schülerinnen und Schüler und Eltern sowie die Lehrerinnen und Lehrer eine grosse Umstellung bevorsteht. Ich verstehe die Eltern, Lernenden und Lehrenden, die das Coppi-Gymnasium an ihrem Standort erhalten wollten. Das kann ich gut nachvollziehen. Viele unserer Abgeordneten habe deshalb geprüft wieder geprüft, ob es andere Wege gibt. Wir hätten gern verhindert, dass eine weitere Schule verloren geht. Das bedeutet ja auch für alle Beteiligten, eine vertraute Institution, eine nahliegende Schule und einen Teil der eigenen Geschichte zu verlieren..
Die einzelnen Schulen in Lichtenberg sind gross, leider heute zu gross für zu wenige Schülerinnen und Schüler. Wie woanders wird aus Vernunftsgründen leider zur Zeit eine Fusion angestrebt. Anders wäre das Angebot der Fächer und die Spezialisierung des Copi-Gymnasiums auf Musik Spanisch nicht zu retten gewesen. Immerhin werden die Schüler und Schülerinnen diese Angebote auch nach der Fusion samt aller anderen Fächer ohne Verluste weiter in Anspruch nehmen können: das war eine der Bedingungen, unter denen unsere Leute der Fusion zgestimmt haben. So haben wir das Profiil von Coppi erhalten, für die Lernenden und ihre Zukunft.
Bei dieser Entscheidung musste an eben diese Zukunft der Schülerinnen und Schüler gedacht werden. Es hätte ihnen nichts genutzt, wenn wir die vielen Schulmittel, die wir durch den Senat (60 Mio EUR in den letzten drei Jahren) und durch den Bezirk (13 Mio EUR) für Schulen im bezirk zur Verfügung gestellt haben am Ende wegen der geringen Zahl der Lernenden nicht an die Schulen hätten geben können. In allen drei Schulen und für ihre Schülerinnen und Schüler wäre das Fächerangebot reduziert worden. Stattdessen wäre Geld in leere zu bewirtschattende Räume zu stecken, für die kein anderres Nutzungskonzept vorhanden war.
Uns hat gezwungenermaßen überzeugt, dass die Schulprofile von Kant und Coppi nach der Meinung der Schulleiter der drei Schulen und der Expertinnen und Experten aus der Schulaufsicht am besten zusammen passen. Das Oberverwaltungsgericht bestärkte den Beschluss des Bezirksamtes inhaltlich.
Da wir für jede Form von direkter Demokratie sind, bin ich froh, dass nun die Bürgerinnen und Bürger entscheiden können. Ich bin unbedingt für den _Bürgerentscheid._ Es ist gut, dass die Bürgerinnen und Bürger sich dafür eingesetzt haben.
Ich stehe auch wie die gesamte LINKE. PDS aus o.g. inhaltichen Gründen hinter der getroffenen Entscheidung. Wir werben für Alternative B auf dem Stimmzettel. Wenn die Bürgerinnen und Bürger anders entscheiden, werden wir uns dem stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Giyasettin Sayan